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Brot für die Welt und Misereor warnen vor Kürzungen

Die Ampelregierung will die Entwicklungshilfe kürzen. Das kritisieren die kirchlichen Hilfswerke mit deutlichen Worten.

In Berlin fanden schon im November vergangenen Jahres Proteste gegen die geplanten Kürzungen statt
In Berlin fanden schon im November vergangenen Jahres Proteste gegen die geplanten Kürzungen stattImago / epd-bild

Kirchliche Hilfswerke haben die geplanten Kürzungen bei der Entwicklungszusammenarbeit und humanitären Hilfe im Bundeshaushalt scharf kritisiert. Mit diesem Schritt würden die Schwächsten am stärksten getroffen, erklärten Brot für die Welt und Misereor in Berlin.

Die Präsidentin des evangelischen Hilfswerks Brot für die Welt, Dagmar Pruin, bezeichnete die geplanten Kürzungen als „politisch kurzsichtig“. Obwohl die Zahl der Hungernden weiter steige, wolle die Regierung die Beiträge für den Kampf gegen Hunger und extreme Armut kürzen, sagte sie. Das schade der Glaubwürdigkeit Deutschlands im Globalen Süden.

1,5 Milliarden Euro weniger für Entwicklungshilfe

Laut Brot für die Welt und Misereor sollen die Mittel für die Entwicklungszusammenarbeit und die humanitäre Hilfe im Haushalt 2024 im Vergleich zum Vorjahr um fast 1,5 Milliarden Euro gekürzt werden. Der Haushaltsausschuss des Bundestagestages kommt am Donnerstag zu seiner Bereinigungssitzung zusammen. Ende Januar soll der Haushalt im Bundestag verabschiedet werden.

Misereor-Hauptgeschäftsführer Pirmin Spiegel sagte, die Entwicklungszusammenarbeit trage dazu bei, Konflikte zu entschärfen und Krisen vorzubeugen. „Der soziale und ökonomische Preis der nicht gelösten Probleme in der Welt wird deutlich höher sein als die Mittel, die im kommenden Haushalt gestrichen werden sollen“, warnte der Geschäftsführer des katholischen Hilfswerks.