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Kirchen gratulieren Merz zur Kanzlerschaft

Die Kirchen in Deutschland gehören zu den ersten Gratulanten: Der Vorsitzende der katholischen Bischöfe versichert dem neuen Kanzler, die Kirche sei “verlässlicher Partner”. Die EKD-Ratsvorsitzende rät zu Gottvertrauen.

Die evangelische und die katholische Kirche haben Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu seiner Wahl gratuliert. “Von Herzen wünsche ich Ihnen für Ihre Arbeit ein gutes Gelingen, notwendige und mutige Entscheidungen und über allem Gottes reichen Segen”, schrieb der Vorsitzende der katholischen Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Georg Bätzing, am Dienstag, unmittelbar nach dem erfolgreichen zweiten Wahlgang im Bundestag.

Die Menschen in Deutschland warteten auf den Beginn der neuen Regierungsarbeit. “Notwendige Reformen sind in verschiedenen Arbeitsbereichen ebenso wichtig wie eine Stärkung der inneren Sicherheit”, so der Limburger Bischof. Über allem müsse aber der gesellschaftliche Zusammenhalt stehen, den die Bundesrepublik mehr denn je brauche. “Separatismus und nationalistische Töne dürfen nicht die Oberhand gewinnen, dafür wird Ihre Regierung ein Garant sein.”

Bätzing betonte, er freue sich auf eine gute Zusammenarbeit, und sagte die Unterstützung der Kirche zu: “Sie wissen, dass die katholische Kirche in vielen Fragen, die Ihr Regierungsprogramm betreffen, ein verlässlicher und konstruktiver Partner ist. Bitte greifen Sie auf die Expertise zurück, die wir als Kirche mit in den politischen Kontext einbringen können”, so Bätzing.

Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, wünschte Merz Gottvertrauen, Beharrlichkeit und Geduld im Regierungshandeln. “Ich wünsche Friedrich Merz, dass er bei der Ausübung seines Amtes spürt: Gott hat uns nicht den Geist der Furcht gegeben, sondern der Kraft, der Liebe und der Besonnenheit.” Dies sei hilfreich für einen Bundeskanzler in schwierigen innen- und außenpolitischen Zeiten, so die Bischöfin von Hamburg.

Demokratie brauche den Streit, mehr noch brauche sie jetzt aber die Bereitschaft zur Verständigung und Zusammenarbeit. “Ich hoffe sehr, dass in dieser Situation alle demokratischen Kräfte das Wohlergehen der Menschen in unserem Land und die Zukunft unserer Demokratie gemeinsam im Blick haben und gestalten”, betonte die EKD-Ratsvorsitzende.