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Kirche würdigt Genscher als „europäischen Brückenbauer“

BERLIN/BONN – Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) hat den gestorbenen früheren Außenminister Hans-Dietrich Genscher als „europäischen Brückenbauer“ gewürdigt. Genscher habe sich für eine Welt engagiert, „in der die Würde des Menschen im Mittelpunkt politischer Entscheidungen steht“, sagte die Präses der EKD-Synode, Irmgard Schwaetzer, in Berlin. Genschers Handeln sei stets auch durch seinen christlichen Glauben geprägt gewesen.
Schwaetzer würdigte das vielfältige kirchliche Engagement des FDP-Politikers, darunter die Mitwirkung in der Kammer für öffentliche Verantwortung der EKD und bei der Gründung des Lutherzentrums in Wittenberg. Genscher war in der vergangenen Woche im Alter von 89 Jahren in seinem Bonner Haus an Herz-Kreislauf-Versagen gestorben. „Der Vorrang des Politischen vor dem Militärischen kennzeichnet die von ihm mitgestalteten Meilensteine der europäischen Integration, die ihm auch bis in die letzten Tage seines Lebens von größter Wichtigkeit waren“, sagte die Synodenpräses.
Genscher war von 1974 bis 1992 Bundesaußenminister und Vizekanzler. Unter ihm war seine FDP-Parteifreundin Schwaet­zer von 1987 bis 1991 Staatsministerin im Auswärtigen Amt, bevor sie als Ministerin ins Bauressort wechselte. epd