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Kirche bittet um Exponate für Dauerausstellung im Gedenkort Kemna

Die evangelische Kirche in Wuppertal sucht Erinnerungsstücke, die als Exponate in der geplanten Dauerausstellung im „Gedenk- und Lernort ehemaliges KZ Kemna“ zu sehen sein sollen. Dies könnten etwa Fotos, Parteizugehörigkeitssymbole oder private Aufzeichnungen sein, erläuterte die evangelische Kirche in Wuppertal am Montag.

„Wenn jemand noch Erinnerungsstücke oder Fotos seiner Eltern und Großeltern besitzt, die eng mit der Geschichte der Arbeiterbewegung und mit der Gewerkschaftsgeschichte der Region und dem Widerstand gegen den Nationalsozialismus verbunden sind, würde uns das sehr weiterhelfen“, erklärte Barbara Herfurth-Schlömer, Ansprechpartnerin des Kirchenkreises für den Gedenk- und Lernort. Von Originalen könnten auch Digitalisate angefertigt werden. Auch Leihgaben seien möglich.

Bei dem „Lern- und Gedenkort Konzentrationslager Kemna“ handelt es sich um ein frühes Konzentrationslager, das kurz nach dem Beginn der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft entstanden war. Von Juli 1933 bis Januar 1934 war in der ehemaligen Putzwollfabrik an der Beyenburger Straße das Konzentrationslager Kemna untergebracht. Dort waren bis zu 3.000 politische Häftlinge aus dem Bergischen Land und aus dem Ruhrgebiet unter teilweise katastrophalen Bedingungen inhaftiert.

2019 hatte der Gesamtverband evangelischer Gemeinden im Kirchenkreis Wuppertal das Gelände auf der Suche nach einem neuen Standort für sein Archiv erworben. Im Bewusstsein der historischen Bedeutung ließ die evangelische Kirche das Haus bauhistorisch untersuchen und entwickelt die bauliche und inhaltliche Konzeption für eine Lern- und Gedenkstätte. Die dazu benötigte Projektskizze soll nun beim Bund eingereicht werden. Das Konzentrationslager war durch die Initiative des Jugendringes Wuppertal wieder ins öffentliche Bewusstsein gerückt worden.

Die Bergischen Städte Wuppertal, Solingen und Remscheid unterstützen den Aufbau des Gedenkortes. Die Stadt Wuppertal bewirbt sich mit dem geplanten Lernort Kemna um Bundesmittel zur Förderung von Investitionen in nationale Projekte des Städtebaus 2024.