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Kenias Polizeichef nach Protesten zurückgetreten

Kenias Polizei-Generalinspektor Japhet Koome ist nach der Kritik an dem gewaltsamen Vorgehen der Sicherheitskräfte gegen Protestierende zurückgetreten. Laut einem Bericht der Zeitung „Daily Nation“ nahm Präsident William Ruto das Rücktrittsgesuch am Freitag an. Demnach soll es weitere personelle Veränderungen in der Führung der Polizei geben.

Seit Mitte Juni gehen vor allem junge Leute in Kenia gegen höhere Steuern und die Verschwendung von Steuergeldern auf die Straße. Die Polizei schlug die Proteste teils brutal nieder. Dutzende Menschen wurden getötet.

Am Donnerstag hatte Ruto bereits sein Kabinett aufgelöst und nahezu alle Minister entlassen. Aktivistinnen und Aktivisten fordern, dass vor allem der Einsatz von scharfer Munition bei friedlichen Demonstrationen sowie Festnahmen und Entführungen aufgeklärt werden.

Die Menschenrechtsorganisation „Mukuru Community Justice Center“ berichtete am Freitag derweils vom Fund mehrere Leichen in Plastiksäcken in Nairobi. Laut der Nachrichtenplattform „Kenyans“ wurden bisher zehn Leichen geborgen. Die Fundstelle befindet sich in Nähe einer Polizeistation. Die Hintergründe sind bisher unklar.