Der Einsatz der Politik für den weltweiten Klimaschutz reicht nicht aus. Das meinen katholische Laien – und haben auf nationaler Ebene bereits eine Forderung an die neu zu wählende Bundesregierung.
Einen aus ihrer Sicht unzureichenden Minimalkompromiss der Weltklimakonferenz hat die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK) kritisiert. Irme Stetter-Karp sagte, das Verhandlungsergebnis aus Aserbaidschan werde den “gigantischen Bedarfen” nicht gerecht.
Weiter sagte die Vertreterin der katholischen Laien: “Weltweit brauchen Staaten finanzielle Mittel, um Klimaschutz zu betreiben und sich an die Klimakrise anzupassen. Die vulnerabelsten Regionen sind auf Gelder angewiesen, um die Schäden und Verluste einigermaßen zu kompensieren.”
Anstelle der vereinbarten 300 Milliarden US-Dollar, die die Industrieländer bis 2035 jährlich zahlen wollen, seien allein für den Bereich Schäden und Verluste 400 Milliarden US-Dollar im Jahr mindestens erforderlich, gerade mit Blick auf die Folgen zunehmender Wetterextreme, erklärte sie. Weiter sagt Stetter-Karp: “Bei den Geldern geht es darum, ob globale Klimagerechtigkeit, für die wir als ZdK werben, gelingt.” Emissionsminderung senke die Anpassungsbedarfe und mehr Anpassung vermeide maßgeblich Schäden und Verluste. “Die Klimafinanzierung ist deshalb letztlich auch eine Frage der ökonomischen Vernunft”, so Stetter-Karp.
Die Präsidentin des katholischen Dachverbands forderte zukunftsfähige Instrumente für eine gerechte globale Finanzarchitektur: “Die Einführung einer Milliardärssteuer, auf die sich die G20-Staaten in der vergangenen Woche geeinigt haben, kann ein Baustein dafür sein.” Bis zur nächsten Klimakonferenz COP30 in Brasilien forderte sie mehr Ehrgeiz bei der Klimafinanzierung. Das Engagement der neuen Bundesregierung in diesem Bereich müsse in der deutschen CO2-Bilanz und im Bundeshaushalt sichtbar werden: “Wir werben für Klimaschutz als ein Projekt, bei dem die demokratischen Parteien entschlossen vorangehen”, sagte die ZdK-Präsidentin.