Die geplante Reform der Notfallversorgung braucht aus Sicht des Katholischen Krankenhausverbands eine gute Abstimmung mit der Krankenhausreform. “Notwendig ist ein Konzept aus einem Guss, ansonsten drohen Lücken in der Versorgung. Unverzichtbar dafür ist auch eine Auswirkungsanalyse zu den Plänen der Krankenhausreform”, sagte die Geschäftsführerin des Verbands, Bernadette Rümmelin, am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Berlin.
Bei der ambulanten Notfallversorgung komme es darauf an, dass die Patienten den neuen integrierten Leitstellen und ihren Abläufen vertrauten, betonte Rümmelin. Das Ersteinschätzungsverfahren müsse daher gut funktionieren und die Bevölkerung müsse frühzeitig über Veränderungen informiert werden. “Ansonsten werden sie auch künftig direkt die Notaufnahmen der Krankenhäuser ansteuern”, so Rümmelin.
Die Notfallreform wird an diesem Mittwoch erstmals im Bundestag beraten. Das Gesetz soll aber auf jeden Fall noch vor der Bundestagswahl im kommenden Jahr in Kraft treten. Experten und Patienten beklagen seit Jahren überfüllte Notfallambulanzen in den Krankenhäusern, überlastete Ärzte und in falsche Behandlungsstrukturen geleitete Patienten.
Die Reform sieht daher eine bessere Steuerung der Patientinnen und Patienten sowie eine Entlastung der Beschäftigten in den Notaufnahmen und Rettungsdiensten vor. Dazu sollen unter anderem der Notdienst der Kassenärzte, die Notaufnahmen der Krankenhäuser und die Rettungsdienste stärker vernetzt werden.
Konkret sieht der Gesetzentwurf vor, die Notdienstnummern von Rettungsdienst (112) und Kassenärzten (116 117) zu vernetzen. Hilfesuchende sollen unter beiden Nummern binnen Minuten eine telefonische oder telemedizinische Ersteinschätzung der Akutleitstelle erhalten und dann der für sie am besten geeigneten Notfallstruktur zugewiesen werden.