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Katholische Kirchenaustritte in Niedersachsen und Bremen gesunken

Zwar ist die Zahl der Kirchenaustritte weiter gesunken: Dennoch haben auch 2024 in Niedersachsen und Bremen fast 19.000 Menschen der katholischen Kirche den Rücken gekehrt. Eine Trendwende ist nicht in Sicht.

In Niedersachsen und Bremen sind 2024 deutlich weniger Menschen aus der katholischen Kirche ausgetreten als im Vorjahr. Wie aus den am Donnerstag veröffentlichten Zahlen der Deutschen Bischofskonferenz hervorgeht, sanken die Austrittszahlen in Niedersachsen um 14,7 Prozent auf 17.657 und in Bremen um 17,3 Prozent auf 1.105. Rechnet man Bestattungen und Austritte mit Taufen und Wiederaufnahmen zusammen, sank die Zahl der Katholiken um gut 1,8 Prozent in Niedersachsen und um knapp 2 Prozent in Bremen.

Ende 2024 lebten in Bremen 57.457 und in Niedersachsen rund 1,12 Millionen Katholiken. Diese teilen sich auf die drei Bistümer Hildesheim (508.073 Katholiken), Osnabrück (497.031) und den niedersächsischen Teil des Bistums Münster (235.388) auf.

Der Hildesheimer Bischof Heiner Wilmer erklärte dazu: “Wir hatten weniger Kirchenaustritte und mehr Eintritte im Jahr 2024, was positiv ist.” Der anhaltende Rückgang ändere aber nichts am Auftrag, als Kirche einen Beitrag zu leisten “zu einer solidarischen Gemeinschaft und einem guten Miteinander, gerade angesichts der aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen”.

Im Bistum Osnabrück sank die Katholikenzahl erstmals unter eine halbe Million – von 507.858 auf 497.031. Dies habe Auswirkungen auf die Breite der Angebote, die die Kirche auf Dauer aufrechterhalten könne, erklärte der Verwaltungschef der Diözese, Generalvikar Ulrich Beckwermert. Es gelte, für die Zukunft “Bewährtes zu prüfen und Neues zu entdecken”. Positiv sei, dass Leistungen der Kirche in den Feldern Soziales und Bildung weiter gefragt seien.

Im niedersächsischen Teil des Bistums Münster sank die Zahl der Kirchenaustritte von 3.451 im Jahr 2023 auf 3.052 (minus 11,5 Prozent). Der für den Offizialatsbezirk Oldenburg zuständige Weihbischof Wilfried Theising erklärte: “Die Austrittszahlen schmerzen mich, auch wenn sie im Jahr 2024 zurückgegangen sind. Zudem wurden in unseren Pfarreien weniger Kinder getauft und es gab weniger kirchliche Trauungen.” In den neu strukturierten Seelsorgeeinheiten müssten daher kirchliche Arbeit und Zusammenleben neu gedacht werden.