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Katholische Bischöfe weiter uneins über kirchliche Reformdebatte

In Rom haben Papst, Bischöfe und Laien wochenlang über die Zukunft der katholischen Kirche beraten. Was folgt daraus für die Reformdebatte in Deutschland?

Die von Bischöfen und dem Zentralkomitee der deutschen Katholiken angestoßene Debatte zu Reformen in der Kirche in Deutschland muss offenbar weiterhin auf vier konservative Vertreter verzichten. In einer am Montag veröffentlichten Erklärung wiederholten die Bischöfe von Köln, Regensburg, Passau und Eichstätt ihre fundamentale Kritik an den laufenden Diskussionen.

Das vom Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki sowie den Bischöfen Rudolf Voderholzer (Regensburg), Stefan Oster (Passau) und Gregor Maria Hanke (Eichstätt) unterzeichnete Papier nimmt sowohl auf die unlängst in Rom beendete Weltsynode als auch auf den Synodalen Weg in Deutschland Bezug.

Nach Einschätzung der Bischöfe bestehen weiter Differenzen zwischen den Zielen des weltkirchlichen Prozesses und der Reformdebatte hierzulande. Bei den Beratungen in Rom waren erstmals sogenannte Laien, darunter Frauen, mit Rede- und Stimmrecht beteiligt. Die Synode sprach sich unter anderem für eine stärkere Beteiligung von Nicht-Geistlichen aus und beschloss, die Frage der untersten Weihestufe für Frauen offenzuhalten.

Die Vollversammlungen während des Synodalen Wegs in Deutschland haben die vier Bischöfe laut eigenen Angaben “als Widerspruch zu dem erlebt”, was in den vergangenen Wochen in Rom passiert sei. Geistliche Unterscheidung und gegenseitiges vertrauensvolles Hören seien bei den Treffen kaum vorhanden gewesen. Stattdessen habe eine kirchenpolitisch liberal eingestellte Mehrheit ihre Themen “in einem parlamentarisch anmutenden Prozess der reinen Mehrheitsbeschaffung” und unter “massivem, öffentlich ausgeübtem Druck durchbringen” wollen.

Unter Verweis auf Vorbehalte aus dem Vatikan hatten Woelki, Voderholzer, Oster und Hanke bislang nicht an den Beratungen des Synodalen Ausschusses teilgenommen. Der Ausschuss ist ein Ergebnis der Reformdebatte und soll die Einrichtung eines Synodalen Rates vorbereiten. In diesem Gremium wollen Bischöfe und Laien ihre Beratungen über mögliche Reformen in der Kirche fortsetzen, die sie bei dem 2019 gestarteten Synodalen Weg begonnen haben. Die nächste Sitzung des Synodalen Ausschusses findet am 13. und 14. Dezember in Wiesbaden-Naurod statt.

Mit ihrer jetzt veröffentlichten Erklärung wollten die vier Bischöfe erreichen, “dass die klaren Impulse der Weltsynode auch in Deutschland wirksam werden”, sagte eine Sprecherin des Bistums Passau auf Anfrage des Portals katholisch.de und stellte klar:. “Eine Teilnahme bei der nächsten Sitzung des Synodalen Ausschusses ist nicht geplant.”

Die Bischofskonferenz und das Zentralkomitee der deutschen Katholiken teilten auf Anfrage der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) mit: “Jetzt gilt es, Synodalität in unseren Diözesen und in unserem Land mithilfe der Erfahrungen der Weltsynode und unseres Synodalen Weges weiter zu entfalten und größer zu machen. Dies zu tun ist – wie verabredet – die Aufgabe des Synodalen Ausschusses.”

In ihrer Erklärung betonen die vier Bischöfe, sie seien “gerne bereit, sich mit ihren Mitbrüdern im Bischofsamt und mit möglichst vielen anderen Beteiligten aus möglichst allen kirchlichen Gruppierungen neu einzulassen”. Dabei leite sie die Frage, welche Formen und Strukturen dabei helfen, als “ein Volk von Jüngern und Missionaren” gemeinsam unterwegs zu sein. Es bestehe die Hoffnung, “dass auch die Fortsetzung des Synodalen Weges in Deutschland ein Weg der Umkehr sein kann”.