Nach der Bundestagswahl hoffen die katholischen Bischöfe in Deutschland auf eine schnelle Regierungsbildung. Sie blicken dabei auch auf die Lage in Europa.
Die katholischen Bischöfe in Deutschland hoffen nach der Bundestagswahl auf eine zügige Regierungsbildung. Zugleich zeigten sie sich am Sonntagabend in Sorge um den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Nun müssten die demokratischen Kräfte zum Wohl der Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten, forderte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, am Sonntagabend. “Das heißt zuhören, einander verstehen und konstruktiv um gerechte Lösungen ringen und zu Kompromissen bereit sein”.
Ähnlich äußerte sich der Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. “Angesichts der Herausforderungen, vor denen unser Land, Europa und im letzten die ganze Welt stehen, hoffe ich, dass es zügig zur Bildung einer neuen Bundesregierung kommt, die dann maßvoll und klug die politischen Probleme unserer Zeit angeht, den gesellschaftlichen Zusammenhalt fördert und allen Tendenzen von Spaltung und Polarisierung wirksam entgegentritt”, sagte Woelki der Plattform domradio.de.
“Hoffentlich bleiben wir gesellschaftlich beieinander und überwinden die Gräben, die sich in den letzten Wochen gezeigt haben”, erklärte der Hamburger Erzbischof Stefan Heße. Er wünsche sich eine Regierung, die die Zukunftsthemen des Landes wie Wirtschaft, Umwelt und Leben in Würde mutig angehe. “Aus meiner christlichen Perspektive müssen soziale Gerechtigkeit und die Integration der Menschen, die zu uns kommen, einen festen Platz auf der politischen Agenda haben”, so Heße, der auch Flüchtlingsbischof der Bischofskonferenz ist.
Ersten Hochrechnungen zufolge kommt die Union auf 28,4 Prozent der Stimmen, gefolgt von der AfD mit 20,4 Prozent, dahinter die SPD (16,4 Prozent), Grüne (12,2 Prozent) und Linke (8,9 Prozent). Ob FDP und BSW es knapp ins künftige Parlament schaffen, ist weiterhin offen.
Ausdrücklich würdigten die Bischöfe die stark gestiegene Wahlbeteiligung. Ersten Angaben zufolge lag sie bei über 80 Prozent.