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Karlspreis der Sudetendeutschen für Ministerpräsident Söder

Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erhält an Pfingsten den Europäischen Karlspreis der Sudetendeutschen. Söder sei ein „Vollblutpolitiker, leidenschaftlicher Europäer und treuer Freund der Sudetendeutschen“, sagte der Sprecher und damit oberste politische Repräsentant der Sudetendeutschen Volksgruppe, Bernd Posselt, laut Mitteilung vom Donnerstag. Die Preisverleihung findet am 8. Juni in Regensburg statt.

Söder habe sich während seiner ganzen politischen Laufbahn „immer für den Vierten Stamm Bayerns eingesetzt“ und „unermüdlich unseren nachhaltigen Verständigungsprozess mit dem tschechischen Volk unterstützt“, sagte Posselt. Trotz der schwierigen Umstände der Corona-Zeit sei es Söder 2020 gelungen, das Sudetendeutsche Museum in München als „Leuchtturm der mitteleuropäischen Kulturlandschaft“ zu vollenden.

Bereits am 7. Juni soll die tschechische Bürgerinitiative „Meeting Brno“, die sich kritisch mit der Vertreibung der Deutschen aus Brünn auseinandersetzt, mit dem Sudetendeutschen Menschenrechtspreis geehrt werden, heißt es weiter. Sie erinnert vor allem an den „Brünner Todesmarsch“ vom 31. Mai 1945, als Brünner Deutsche zur österreichischen Grenze getrieben wurden und viele dabei ihr Leben verloren.

Seit 2015 organisiert „Meeting Brno“ jährlich einen Marsch in die Gegenrichtung zurück nach Brünn, um so für mehr Völkerverständigung zu demonstrieren. Damit setzten sie ein Zeichen – „in einer Zeit, in der Nationalismus, Krieg und Vertreibung wieder vielfach um sich greifen, immer wieder ein Zeichen für ein Europa des Friedens und der Menschenrechte“, sagte Posselt.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs waren in den Jahren 1945 und 1946 rund drei Millionen Deutsche aus dem heutigen tschechischen Grenzgebiet – aus Böhmen, Mähren und Teilen Schlesiens – vertrieben worden. Bekannte Personen sudetendeutscher Herkunft sind etwa der Autobauer Ferdinand Porsche, der Komponist Gustav Mahler, der Kinderbuchautor Otfried Preußler, die Kabarettistin Luise Kinseher und der Fußballer Philipp Lahm. (1242/10.04.2025)