Der mit insgesamt 20.000 Euro dotierte Karl-Zuhorn-Preis für westfälische Landesforschung und Kulturgeschichte geht in diesem Jahr an den Münsteraner Volkskundler Julius Virnyi und die Dortmunder „Nordstadtblogger“. Das hat der LWL-Kulturausschuss in Münster beschlossen, wie der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) am Donnerstag mitteilte. Die Verleihung des Karl-Zuhorn-Preises findet am 8. Juli statt.
Virnyis erhält die Auszeichnung in der Kategorie Nachwuchsförderung für seine Erforschung von akademischen Ehrungen sowie Namensänderungen. Der Doktorand am Institut für Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie der Universität Münster habe mit seinen Studien die beiden Themenbereiche neu ausgerichtet, heißt es in der Preisbegründung des Rates für westfälische Landeskunde. Seine Masterarbeit „Geehrte Volkskunde. Ehrenpromotionen und Ehrenbürgerschaften an der Universität Münster 1922-1968“ leiste einen wichtigen wissenschaftlichen Beitrag für Fragen zum Verhältnis von Universität, Gesellschaft, Politik und Öffentlichkeit. Auch seine Dissertation zu Namensänderungen in Westfalen stelle einen neuen, originellen Beitrag zur Kulturgeschichte der Verwaltung dar.
Das ehrenamtliche Medienprojekt „Nordstadtblogger. Nachrichten aus Dortmund“ wird für seine Beiträge zu historischen Themen und deren Verknüpfung mit einer Gegenwartsperspektive ausgezeichnet, wie der LWL erklärte. Das selbstgesteckte Ziel, mit ihrem Blog das Gesamtbild der Dortmunder Nordstadt „vielfältiger, fairer und ausgeglichener“ zu gestalten, sei den Ehrenamtlichen beispielhaft gelungen, lobte der Rat für westfälische Landeskunde. Der Journalist und Fotograf Alexander Völkel gründete den Blog 2013. Mittlerweile bringen sich über 30 Ehrenamtliche im Alter von 18 bis 78 Jahren mit ein.
Der LWL vergibt den Wissenschaftspreis seit 1979 im Drei-Jahres-Turnus. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden dabei vom Rat für westfälische Landeskunde vorgeschlagen.