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Kardinal Marx: “Gerade jetzt in Freude Weihnachten feiern”

Kardinal Reinhard Marx ruft dazu auf, gerade jetzt, in Zeiten von Krieg und Krisen, Weihnachten zu feiern. Das Fest erinnere „uns an einige Grundsätze, ohne die wir die Probleme der Welt nicht lösen und ein gutes Miteinander nicht nachhaltig aufbauen können“, sagte der Erzbischof von München und Freising laut Manuskript in seiner Weihnachtspredigt an Heiligabend im Münchner Liebfrauendom. Marx stellte das Feiern der Weihnacht damit in den Gegensatz zu „einfachen Antworten“, Verschwörungserzählungen und Schuldzuweisungen.

Insbesondere das Überwinden von Gewalt als ein zentrales Motiv von Weihnachten müsse in den Mittelpunkt gerückt werden, betonte Marx: „Im weihnachtlichen Bild der Mutter mit dem Kind, das wir in allen Krippen sehen, wird uns eine Darstellung der absoluten Gewaltlosigkeit als Leitbild vorgestellt.“ Bei „allem notwendigen Recht auf Selbstverteidigung“ müsse auch klar sein, „dass nur in der Überwindung der Gewalt der Frieden gefunden werden kann“. Für den Frieden brauche es die „Bereitschaft zu einem gerechten Ausgleich, zu einem gerechten Frieden, ja, zu einem neuen, vielleicht sogar versöhnten Miteinander“.

Der Erzbischof forderte dazu auf, vom Frieden zu erzählen. So könnten Möglichkeiten aufgezeigt werden und Hoffnung könne wachsen. „Dazu ermutigt Weihnachten. Die Geschichte der Geburt des Kindes von Bethlehem, die Überzeugung, dass Gott Mensch geworden ist, ist eine unzerstörbare Kraftquelle dafür.“ Auch ganz persönlich gelte es, „die Geschichten zu erzählen, die uns aufbauen, die Mut machen, an die Augenblicke in unserem Leben erinnern, die voller Liebe und Freude waren, die uns Hoffnung geschenkt haben“. (00/4189/22.12.2023)