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Kardinal Marx ermutigt zu Hoffnung trotz Leid

Kardinal Reinhard Marx hat Christinnen und Christen zu einem unverstellten Blick auf das Leid in der Welt aufgefordert. Der Erzbischof von München und Freising ermutigte dazu, auch angesichts „zahlloser Toter durch Gewalt, Katastrophen und Kriege“ an der Botschaft Jesu festzuhalten: „Das fordert unseren Glauben und unsere Hoffnung radikal heraus“, sagte er laut Mitteilung des Erzbistums dem Radiosender Bayern 2 in München für die Reihe „Zum Sonntag“ (Ausstrahlung am 6. April).

Marx äußerte Verständnis für die Schwierigkeit, trotz der vielen schmerzhaften Nachrichten und Ereignisse nicht den Blick abzuwenden. Oft könne es einfacher erscheinen, „die Kreuze der Welt zu verhüllen und damit gar nicht erst das Leiden zu betrachten und an sich heranzulassen“. Unter dem Eindruck persönlicher Schicksalsschläge und der globalen Nachrichtenlage sei es für viele Menschen eine Herausforderung, noch „wirklich an einen Gott zu glauben, der den Tod ein für allemal besiegt und Heil für alle Welt und alle Zeit ermöglicht“.

Neben Verzweiflung und Verdrängung gebe es jedoch eine weitere Option, die im Kreuzestod Jesu sichtbar werde: „Der Blick auf den Gekreuzigten, auf den, der ungerecht leidet und darin zugleich Erlösung, Heil und ewiges Leben verheißt, ist eine ungeheure Provokation.“ Für Marx verdeutlicht das Kreuz die Möglichkeit, das Leiden nicht beiseitezuschieben und ihm dennoch mit Hoffnung und Zuversicht zu begegnen. Der Blick auf den Gekreuzigten zeige: „Wir sind nicht allein in unserem Leid.“ Jesus zeige sich als „ein Gott, der das Leiden der Welt nicht verdrängt, sondern aufnimmt und heilt“. (1175/04.04.2025)