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Kardinal Kasper kritisiert Trump für Migrationspolitik

Der langgediente Kardinal Walter Kasper hat den Umgang der USA mit Migranten verurteilt. Jede christliche Partei müsse sich der Bedeutung von Migration bewusst sein, sagt er auch mit Blick auf Deutschland.

Kardinal Walter Kasper übt scharfe Kritik an US-Präsident Donald Trump. “Die Art, wie der gegenwärtige Präsident der USA mit Migranten umgeht, ist meines Erachtens für Christen nicht hinnehmbar”, sagte der 92-Jährige im Interview des Magazins “Cicero” (Juni-Ausgabe/Donnerstag).

In Anspielung auf die politische Lage in Deutschland betonte er, dass Parteien, die das “C” in ihrem Namen führten, sich bewusst sein müssten, “dass das Christentum in seinen alttestamentlichen wie neutestamentlichen Ursprüngen ebenso wie Europa durch Migration entstanden ist”.

Kritik in Form von parteipolitischer Instrumentalisierung hält Kasper aber ebenso für falsch. “Selbstverständlich hat jede Regierung das Recht und die Pflicht, die eigenen Bürger, das eigene Land und die eigene Kultur gegen unkontrollierte oder gar kriminelle Massenzuwanderung zu schützen”, so der Kardinal.

Franziskus habe stets die notleidenden Menschen in den Blick genommen. Das sei Aufgabe eines jeden Papstes. “Der Klimawandel betrifft uns alle, besonders die Armen der Ärmsten, die Flüchtlingskrise ist eine Überlebensfrage für viele Millionen Menschen und deren Würde als Person”, sagte Kasper. Zugleich habe Franziskus Gewalt und Unterdrückung in allen ihren Formen, also auch den Islamismus, verurteilt. Doch der Islam dürfe nicht mit dem Islamismus gleichgesetzt werden, betonte der Kardinal.