Die Kassenärzte sowie die kommunalen Spitzenverbände in Niedersachsen haben eine Kampagne zu den beiden Notfall-Telefonnummern 112 und die 116117 gestartet. Sie soll die Bürgerinnen und Bürger dafür sensibilisieren, wann welche Notfallnummer gewählt werden sollte und wann nicht, wie die Initiatoren am Dienstag in Hannover mitteilten. Herzstück der Kampagne „Die richtige Nummer im richtigen Moment“ ist ein Informationsfilm. Hinter der Aktion stehen die Kassenärztliche Vereinigung, der Landkreistag und der Städtetag.
Der kassenärztliche Bereitschaftsdienst und die Notfallrettung würden oft durch Menschen in Anspruch genommen, deren Erkrankungen eine Notfallversorgung nicht erforderlich machten, hieß es. Beide Nummern würden viel zu häufig angerufen. „Doch auch unsere Ressourcen sind begrenzt“, sagte der Hauptgeschäftsführer des Städtetages, Jan Arning. Die Initiatoren appellierten daher an die Bevölkerung, mit den Angeboten schonend umzugehen und nur dann eine der beiden Nummern zu wählen, wenn es wirklich nötig sei.
Die 112 ist den Angaben zufolge für lebenslebensgefährliche Situation bestimmt. Dazu gehören den Angaben zufolge etwa der Verlust des Bewusstseins, lebensgefährliche Verletzungen etwa durch einen Autounfall, Brustschmerzen, Atemnot oder ein Sturz aus großer Höhe.
Die 116117 kann bei akuten gesundheitliche Beschwerden gewählt werden. Die Anrufenden erhalten dann eine medizinische Ersteinschätzung. Am Ende wird ihnen die richtige Versorgung empfohlen: Sie können warten, bis die Arztpraxen wieder öffnen, mit einem Beratungsarzt telefonieren oder sich in einer der 68 Bereitschaftsdienst-Praxen vorstellen. In bestimmten Fällen kommt ein fahrender Hausbesuchsdienst nach Hause.