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Julia Nawalnaja erhält diesjährigen Freedom of Speech Award

Julia Nawalnaja setzt die Arbeit ihres in Haft verstorbenen Mannes fort. Dafür zeichnet die Deutsche Welle sie und ihre Stiftung in diesem Jahr mit dem Menschenrechtspreis aus.

Julia Nawalnaja erhält den Freedom of Speech Award 2024
Julia Nawalnaja erhält den Freedom of Speech Award 2024Imago / Sven Simon

Die Deutsche Welle (DW) vergibt ihren Freedom of Speech Award in diesem Jahr an Julia Nawalnaja und ihre „Stiftung gegen Korruption“. Die Witwe des verstorbenen russischen Regimekritikers Alexej Nawalny habe die politische Arbeit ihres Mannes im Kampf für Presse- und Meinungsfreiheit von Beginn an unterstützt, erklärte DW-Intendant Peter Limbourg zur Begründung in Bonn. Der Preis wird am 5. Juni in Berlin verliehen, die Laudatio hält Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP).

Mutiger Kampf für ein freies Russland

Limbourg lobte, dass Nawalnaja „trotz aller Risiken, ständiger Bedrohungen und persönlicher Einschränkungen“ den Kampf fortsetze. „Ich verneige mich vor ihrem unerschütterlichen Mut, ihrer Überzeugung und der Kraft, mit der sie für ein freies Russland kämpft.“ Nawalnaja hatte ihren Mann 1998 kennengelernt. Die 47-Jährige hat einen Abschluss der Fakultät für Internationale Wirtschaftsbeziehungen der Moskauer Plechanow-Universität.

Die Antikorruptionsstiftung wurde 2011 vom damaligen russischen Oppositionsführer Alexej Nawalny gegründet. Er starb im Februar 2024 in einem russischen Gefangenenlager unter ungeklärten Umständen. Sowohl westliche Regierungen als auch internationale Organisationen erhoben damals Vorwürfe gegen die russischen Behörden im Zusammenhang mit seinem Tod.

Nawalny-Organisation deckt Missstände auf

Die Stiftung setzt sich laut DW in vielfältiger Weise für die Bekämpfung der Korruption in Russland ein. Sie untersuche Verdachtsfälle und recherchiere die Aktivitäten und finanziellen Machenschaften der russischen Elite um Präsident Wladimir Putin. Die Organisation teile die Ergebnisse öffentlich auf Nawalnys Youtube-Kanal, wo sie eine Liste von „Bestechern und Kriegstreibern“ führe.

Seit 2015 verleiht der deutsche Auslandssender DW den Freedom of Speech Award an eine Person oder Initiative, die sich in den Medien für Menschenrechte und Meinungsfreiheit engagiert.