In einem frisch veröffentlichten Film des Bayerischen Jugendrings (BJR) teilen zehn junge Menschen ihre Gedanken zur Demokratie. Der Film entstand laut Mitteilung des BJR im Rahmen des Demokratiebudgets des Bayerischen Sozialministeriums und beleuchtet die Bedeutung von Demokratie-Bildung vor dem Hintergrund der Verbrechen des Nationalsozialismus. Die Jugendlichen teilen ihre Gedanken im Jugendtreff, an Erinnerungsorten wie dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg sowie im Bayerischen Landtag.
„Ich habe oft Angst vor den aktuellen politischen Entwicklungen, deswegen habe ich das Gefühl, dass die Demokratie in Gefahr ist“, sagt beispielsweise Elias Hehme aus Pfaffenhofen im Film. Lisa Nerb aus München ergänzt: „Gerade im Hinblick auf die aktuelle Situation müssen wir uns immer vergegenwärtigen, dass Demokratie keine Selbstverständlichkeit ist, sondern ein Privileg, an dem jeder Einzelne von uns arbeiten muss.“
Die Aussagen der jungen Menschen werden vom jüdischen Holocaust-Überlebenden Abba Naor, dem Direktor der Stiftung Bayerischer Gedenkstätten Karl Freller, dem evangelischen Landesbischof Christian Kopp, der Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing Ursula Münch sowie der Co-Autorin des Fachbuchs „Die AfD und die Jugend“, Hannah Jestädt, ergänzt.
Der 26-minütige Film mit dem Titel „Nie wieder: gestern, heute, morgen“ entstand laut Mitteilung im November und Dezember 2024 und ist auf der Homepage des Kreisjugendrings (KJR) in Nürnberg zu finden. Er zeige, dass 80 Jahre nach der Befreiung von Auschwitz die Mahnung „Nie wieder“ von großer Bedeutung bleibe. Die Erinnerung an die Schrecken der Vergangenheit sei gerade heute, in Zeiten wachsender gesellschaftlicher Herausforderungen, von zentraler Relevanz.
Durch die Angebote der Jugendarbeit wolle er eine positive Perspektive für die Zukunft schaffen und die Demokratie weiter stärken, sagte Marc Steinberger, Vorsitzender des KJR Nürnberg-Stadt. Philipp Seitz, Präsident des BJR, ergänzte, dass junge Menschen die Bevölkerungsgruppe seien, die am längsten und am nachhaltigsten von den heutigen politischen Entscheidungen betroffen ist. „Deshalb ist es nicht nur ein Gebot der Fairness, sondern auch eine Verpflichtung gegenüber der Zukunft, ihnen zuzuhören, sie aktiv zu beteiligen und ihre Anliegen ernsthaft in die Realität umzusetzen“, so Seitz. (00/0189/21.01.2025)