Das Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerk feiert seinen 15. Geburtstag. Als Begabtenförderungswerk will es junge jüdische Studenten auch weiter für das Gespräch stärken – gerade in Zeiten von Krisen und Konflikten.
Junge jüdische Studenten in der Fähigkeit zum Dialog zu unterstützen, bleibt das Ziel des Ernst-Ludwig-Ehrlich-Studienwerks (ELES). “Gerade in unserer von vielfältigen Krisen geprägten Gegenwart ist es wichtig, den innerjüdischen Dialog zu stärken”, sagte Geschäftsführerin Michal Or am Montag in Berlin laut Mitteilung. Anlass war ein Festakt zum 15. Geburtstag des Begabtenförderungswerks. Zugleich wirke ELES aber auch in die Mehrheitsgesellschaft hinein, indem Stipendiaten ermutigt würden, sich und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.
Der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, würdigte das Studienwerk als einen “einzigartigen Raum für junge Jüdinnen und Juden”, der weit über die akademische Förderung hinausgehe. Im Mittelpunkt stehe nicht allein der individuelle Bildungserfolg, sondern auch die Verantwortung für Gemeinschaft und Gesellschaft. “ELES ist ein Ort des Austauschs, an dem sich junge Talente begegnen und gegenseitig inspirieren.”
Das Studienwerk ist nach dem in Berlin geborenen Historiker und Judaisten Ernst Ludwig Ehrlich (1921-2007) benannt. Er engagierte sich bereits wenige Jahre nach der Schoah für den Dialog von Juden und Christen. ELES gehört seit 2009 zu den 13 staatlich anerkannten Begabtenförderungswerken in Deutschland für Studierende. Es förderte nach eigenen Angaben bisher mehr als 1.200 Akademikerinnen und Akademiker.