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Ministerpräsident Weil feiert Chanukka mit jüdischer Gemeinschaft

Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat anlässlich des jüdischen Lichterfests Chanukka an die Bürger appelliert, Hass und Antisemitismus entgegenzutreten. Bei Chanukka gehe es um den Sieg des Lichts über die Finsternis und „um eine friedliche, um eine gute Zukunft für uns alle und vor allem für unsere Kinder“, sagte Weil am Sonntagabend bei einer öffentlichen Chanukkafeier auf dem Opernplatz in Hannover.

Im zu Ende gehenden Jahr habe der Antisemitismus in Deutschland zugenommen, „infolge des Krieges in Nahost, aber auch weil der Rechtsextremismus in Deutschland immer stärker geworden ist“, sagte Weil weiter. „Das ist vor dem Hintergrund der deutschen Geschichte unbegreiflich. Und wir sehen gerade in Hannover, was für ein Glück es ist, dass wir wieder ein großes, starkes jüdisches Leben in unserer Stadt und in unserem Land haben.“

Zu dem Fest in der Innenstadt hatten die Chabad-Gemeinschaft und die Jüdische Gemeinde Hannover eingeladen. Dabei wurde an einem sechs Meter hohen neunarmigen Leuchter mit LED-Technik vor dem Opernhaus feierlich das fünfte Licht entzündet. Der weiß gestrichene Leuchter war im vergangenen Jahr neu angefertigt worden und hatte mit Genehmigung der Stadt Hannover auf dem Opernplatz eine dauerhafte Befestigung erhalten. Insgesamt gibt es die Chanukka-Aktion vor der Oper schon seit 19 Jahren.

Das Lichterfest erinnert an die Wiederweihe des zurückeroberten Tempels in Jerusalem im Jahr 165 v. Chr. Das achttägige Fest läuft seit dem 25. Dezember und dauert bis zum 2. Januar. Mit Einbruch der Dunkelheit wird an den Chanukka-Leuchtern jeden Tag ein neues Licht angezündet. Die Chabad-Gemeinschaft plant für Montagabend zudem eine Autoparade zum Opernplatz mit etwa sechzig Fahrzeugen.