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Jüdische Gemeinde Frankfurt: Wahlerfolg der AfD verstört

Die Jüdische Gemeinde Frankfurt am Main hat sich „verstört“ über den Wahlerfolg der AfD bei der Landtagswahl in Hessen geäußert. Dies müsse als Auftrag zum Handeln verstanden werden, teilte die Jüdische Gemeinde in Frankfurt am Main am Montag mit. Laut dem vorläufigen amtlichen Endergebnis hat die AfD im Vergleich zur Wahl 2018 am vergangenen Sonntag um 5,3 Prozentpunkte zugelegt und 18,4 Prozent der Stimmen erzielt. „Wenn eine Partei, die Geschichtsrelativierung und -revisionismus, Rassismus und Antisemitismus verbreitet, einen derartigen Wahlerfolg erzielt, erstmalig in einer solchen Prozentzahl in einem westlichen Bundesland, dann ist die Zeit zum Handeln längst gegeben,“ äußerte sich die Jüdische Gemeinde.

Die Gemeinde forderte die Zivilgesellschaft auf, entschlossen gegen Antisemitismus und Rechtsextremismus einzutreten. In diesem Zusammenhang erinnerte sie an den Anschlag auf die Synagoge in Halle auf den Tag genau vor vier Jahren. „Es muss viel passieren, auch im Kleinen und persönlichen Umfeld, um unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung zu stärken und ihren Gegnern nicht das Feld zu überlassen.“ Die Jüdische Gemeinde äußerte die Hoffnung, dass die neue Landesregierung in Hessen sich diesem Vorhaben verschreibe.