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Jüdische Friedhöfe in Schleswig-Holstein werden aufgewertet

Die 22 jüdischen Friedhöfe in Schleswig-Holstein sollen sichtbarer werden und bekommen Informationstafeln. Am Montag (12. Mai, 11 Uhr) wird in Kiel die erste Beschilderung am Alten jüdischen Friedhof in der Michelsenstraße eingeweiht, wie die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) mitteilte. Die neuen Tafeln informieren über das kulturelle und religiöse Erbe, die Bedeutung, Geschichte und auch über die Regeln beim Besuch eines jüdischen Friedhofs. Ziel sei, einen nachhaltigen Beitrag zur stärkeren Verankerung des kostbaren historischen Erbes im „kulturellen Gedächtnis“ zu leisten, hieß es. Zugleich soll ein deutliches Zeichen für jüdisches Leben und gegen Antisemitismus gesetzt werden.

Zuvor hatten die meisten jüdischen Friedhöfe in Schleswig-Holstein keine Informationstafel, teilweise waren sie nur für Ortskundige als jüdische Friedhöfe zu erkennen. Im Rahmen des CAU-Projekts „Steinerne Zeugen“ haben Studierende die Texte für die Informationstafeln erarbeitet. Es sei ein einmaliges Projekt in Deutschland. Bundesweit gebe es über 2.000 jüdische Friedhöfe, hieß es.

Das Projekt ist eine Kooperation mit den jüdischen Gemeinden und Landesverbänden in Schleswig-Holstein, Kommunen mit jüdischen Friedhöfen sowie der Stiftung Diakoniewerk Kropp, dem Landesamt für Denkmalpflege SH, dem Jüdischen Museum in Rendsburg, der Sparkassenstiftung SH, dem Landesbeauftragten für politische Bildung, der Landesarbeitsgemeinschaft Gedenkstätten und Erinnerungsorte (LAGSH) und zahlreichen lokalen Expertinnen und Experten.