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Jetzt geht’s rund: Fünf Fun-Facts über Eier und ihre Mütter

“Eier, wir brauchen Eier”, forderte einst Torwart-Titan Oliver Kahn. Und schob, an einen Reporter gewandt, hinterher: “Wenn Sie wissen, was das heißt.” Hier fünf Dinge, die man über Eier einfach wissen sollte.

Osterzeit ist auch fröhliche Eizeit. Aus gegebenem Anlass präsentiert die Katholische Nachrichten-Agentur (KNA) fünf Ei-genheiten.

Ein Menschheitsrätsel, über das sich schon antike Denker den Kopf zerbrachen. In der Alltagssprache meint Henne-Ei-Problem eine schlicht nicht beantwortbare Frage. Der große Königsberger Immanuel Kant philosophierte, daran zeigten sich die Grenzen des Verstandes.

Umso mehr ließen 2023 britische und chinesische Forscher mit der Erkenntnis aufhorchen: das Huhn. Dessen frühe Vorfahren, wiederum Vorfahren der Dinosaurier, hätten Junge bekommen statt Eier gelegt. Ein Jahr später konterten Kollegen aus der Schweiz: das Ei. Ei(n)zeller, erst vor kurzem in Meeresablagerungen auf Hawaii entdeckt, habe es bereits vor mehr als einer Milliarde Jahre gegeben, also lange vor dem tierischen Leben. Die Debatte wird also weitergehen.

dürfte das “Ei des Kolumbus” sein, auch wenn es nur durch eine Anekdote verbürgt ist: Nach der Rückkehr des Seefahrers 1493 gibt es ein Bankett in Barcelona. Christoph Kolumbus wird von einem spanischen Höfling spöttisch angegangen mit der Behauptung, seine Tat sei doch ein Kinderspiel gewesen, das jeder hätte vollbringen können. Kolumbus lässt ein gekochtes Ei bringen und fordert die Runde auf, es auf die Spitze zu stellen, ohne dass es kippt. Unmöglich. Keiner schafft es.

Da schlägt Kolumbus es so auf den Tisch auf, dass sich die Schale eindrückt und stehenbleibt. Die verdutzten Tischgenossen wenden ein, das sei doch keine große Kunst. Kolumbus antwortet: “Gewiss, doch der Unterschied, meine Herren, ist: Sie hätten es tun können, ich aber habe es getan!” Historisch oder nicht: Erhalten hat sich die Redewendung dafür, dass es für die schwierigsten Probleme oft eine naheliegende Lösung gibt.

2.400 Jahren. Das gilt zumindest für die Mitteleuropäer. Woher weiß man das? 2020 stießen Archäologen bei Nördlingen auf eine Müllgrube mit Speiseresten aus vorchristlicher Zeit. Sie siebten ihre Funde und legten sie unter das Mikroskop. Dabei kamen Bruchstücke von Eierschalen zum Vorschein. Diese konnten per Massenspektometrie der Proteinmoleküle dem Bankivahuhn zugeordnet werden. Von dieser südostasiatischen Rasse stammt das heutige Haushuhn ab.

Laut dem bayerischen Landesamt für Denkmalpflege handelt es sich “um den ersten direkten Beleg für den menschlichen Konsum von Eiern nördlich der Alpen”. Der Fund steht für eine Zeitenwende der menschlichen Ernährungsgewohnheiten. Bis zum Ende der Eisenzeit, also etwa 400 vor Christus, hielten die Mitteleuropäer Hühner eher als Statussymbole denn als Nutztiere zum Eierlegen.

in sogenannten Ootheken, naturkundlichen Eiersammlungen. Im Museum Koenig in Bonn lagern etwa 60.000 Eier verschiedenster Vögel. Es ist die größte Kollektion ihrer Art in Deutschland. Eine begehrte Adresse für Oologen (Eierkundler) aus aller Welt ist das Institut für Zoologie an der Martin-Luther-Universität in Halle, mit rund 21.000, teils 200 Jahre alten Exemplaren, manche davon nicht größer als eine Erbse. Solche Winzlinge legt der kleinste Vogel der Welt, die Bienenelfe. Besichtigung nur mit Genehmigung.

ist 1.700 Jahre alt. Es enthält immer noch Dotter und Eiweiß und wurde 2010 bei Ausgrabungen im britischen Aylesbury entdeckt. Das älteste unversehrte Exemplar aus deutschen Landen befindet sich im Allgäu Museum in Kempten. Es wurde vor etwa 500 Jahren in die Mauer eines Fachwerkhauses eingemauert, um Glück und Segen zu bringen. Der Brauch ist im ganzen Alpenraum verbreitet und wurde einst mit Eiern praktiziert, die an Gründonnerstag oder Karfreitag gelegt wurden.