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Jeder Zehnte muss auch an Heiligabend arbeiten

Von wegen “Stille Nacht”: Viele müssen auch Heiligabend und Weihnachten arbeiten. Welche Branchen besonders betroffen sind.

Nach getaner Arbeit darf sich auch der Weihnachtsmann mal ausruhen
Nach getaner Arbeit darf sich auch der Weihnachtsmann mal ausruhenImago / Pemax

Etwa jeder zehnte Erwerbstätige in Deutschland muss laut einer Studie an den kommenden Feiertagen arbeiten. Obwohl Heiligabend und Silvester in diesem Jahr auf einen Sonntag fallen, müssten noch knapp zehn Prozent der Arbeitnehmer auch an Heiligabend mindestens teilweise arbeiten, wie die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung in Düsseldorf mitteilte. An Silvester seien in den Spitzenzeiten bis zu neun Prozent der Erwerbstätigen im Einsatz, wie eine Untersuchung des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts (WSI) zeige.

Besonders hoch sind die Anteile derjenigen, die an den Festtagen gefragt sind, den Angaben zufolge im Gastgewerbe, in Verkehr und Logistik sowie im Gesundheits- und Sozialwesen. Beschäftigte im Handel, die sonst bis zur letzten Minute Weihnachtseinkäufe ermöglichen oder Feuerwerkskörper verkaufen müssen, hätten dagegen in diesem Jahr frei, weil die Festtage sich an den Wochenenden gruppieren. Insgesamt müssten deshalb 2023 zu den Festtagen deutlich weniger Menschen zur Arbeit als in den Vorjahren, hieß es. Im vergangenen Jahr waren etwa am Vormittag des Heiligabends 20 Prozent aller Erwerbstätigen in Deutschland im Einsatz.

Auch Silvester wird gearbeitet

Für die Studie hatten die WSI-Forscher Eric Seils und Helge Emmler über 4.200 Erwerbstätige dazu befragt, ob und wann sie an Weihnachten oder zum Jahreswechsel arbeiten. Demnach müssen am Vormittag des 24. Dezember noch zehn Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten, obwohl es sich um einen Sonntag handelt. Im Gastgewerbe sowie im Gesundheits- und Sozialwesen sind sogar 27 beziehungsweise 20 Prozent der Erwerbstätigen noch aktiv. Nach 14 Uhr sinkt der Anteil der Menschen, die arbeiten, auf nur noch sechs Prozent. Im Gesundheits- und Sozialwesen liegt die Quote aber deutlich höher und beträgt 19 Prozent. Sie bleibt auch über die Feiertage auf diesem hohen Niveau.

An den beiden Weihnachtstagen steigen die allgemeinen Werte der Beschäftigung gegenüber Heiligabend nach 14 Uhr nur geringfügig auf acht Prozent an. Eine Ausnahme ist wiederum das Gastgewerbe, wo rund ein Drittel der Erwerbstätigen im Job gefragt ist.

Am Vormittag des Silvestertages müssen in diesem Jahr neun Prozent aller Erwerbstätigen arbeiten, nach 14 Uhr sinkt der Anteil auf sechs Prozent. Deutlich überdurchschnittlich ist die Quote dann erneut im Gastgewerbe, im Gesundheits- und Sozialwesen sowie in der Logistik. An Neujahr können acht Prozent der Erwerbstätigen nicht ausschlafen und müssen arbeiten.