Das Ehrengastland Italien präsentiert auf der Frankfurter Buchmesse von 16. bis 20. Oktober Literatur und Kultur des Landes unter dem Motto „Verwurzelt in der Zukunft“. 36 Jahre nachdem Italien erstmals Ehrengast auf der Buchmesse war, gehe es um den „Reichtum von gestern“, der die Grundlage für „Perspektiven von heute und morgen“ sei, sagte der Sonderbeauftragte der italienischen Regierung für den Ehrengastauftritt, Mauro Mazza, am Dienstag in Frankfurt am Main. Italien werde sich in Frankfurt als ein Land zeigen, das nach vorne blickt.
Unter den mehr als 100 eingeladen Autorinnen und Autoren seien gleichermaßen aufstrebende Talente und etablierte Autoren. Sie präsentierten eine vielfältige „Kultur, die verbindet“. Kultur muss nach Mazzas Worten auch Europa verbinden und versuchen, Europa und Russland einander wieder näherzubringen.
Als Italien 1988 Gastland in Frankfurt war, habe die Branche 50 Millionen Bücher verkauft, sagte der Präsident des italienischen Verlegerverbandes, Innocenzo Cipolletta. Im vergangenen Jahr seien es 112 Millionen Exemplare gewesen. Das italienische Verlagswesen liege in Europa an vierter Stelle, in der Buchbranche seien mehr als 70.000 Menschen beschäftigt. In Frankfurt werden die Verlage nach Cipolettas Worten die ganze Bandbreite von Krimis und Romanen über Comics bis hin zu Klassik und Dichtung sowie Kinder- und Jugendbuchliteratur präsentieren.
Den 600 Quadratmeter umfassenden italienischen Pavillon hat der Architekt Stefano Boeri im Stil einer Piazza entworfen. Neben kleineren Räumen gebe es einen offenen Platz, gesäumt mit Säulen und Bogengängen. Auf einer Piazza ereigne sich Alltag und Unvorhergesehenes ebenso wie Kunst und Kultur, vor allem aber Begegnung und Austausch.
Jürgen Boos, der Direktor der Frankfurter Buchmesse, freut sich nach eigenen Worten auf den Austausch und die Chance, auch die neue Generation von Autoren kennenlernen. Genevra Lamberti, eine der eingeladenen Autorinnen, deren Buch „Der Aufruhr unserer Herzen“ im August auf Deutsch erscheint, beschrieb die aktuelle italienische Literatur als „sehr vielfältig“. Häufig gehe es um eine Vermischung der Genres.