Anlässlich des 40. Jahrestags der ersten E-Mail, die in Deutschland ankam, hat IT-Sicherheitsexpertin Melanie Volkamer vor einem leichtsinnigen Umgang mit persönlichen Daten im Internet gewarnt. „Seit die E-Mail vor 40 Jahren Deutschland erreichte, hat sich durch die Digitalisierung extrem viel verändert“, sagte die Professorin am Karlsruher Institut für Technologie (KIT) am Montag laut Mitteilung.
Hätten E-Mails damals vor allem dem Austausch zwischen Forschern gedient, nutze sie heute fast jeder in allen Lebensbereichen. 2023 hätten sich 80 Prozent der Deutschen für ihre Kommunikation der E-Mails bedient. „Viele E-Mail-Adressen sind auf Webseiten verfügbar oder können aus Name und Vorname zusammengebaut werden. All das macht E-Mails anfälliger für Betrugsversuche. Sie werden insbesondere für Social-Engineering-Angriffe genutzt, um entweder an sensible Informationen zu gelangen oder um Schadsoftware zu verteilen“, so Volkamer.
Hätte man Betrugsversuche in den 90er oder 2000er Jahren noch relativ leicht erkennen können, so habe in den vergangenen Jahren auch die Erfahrung der Hacker zugenommen, sagte die IT-Expertin: „Der wichtigste Tipp ist, sich heutzutage nicht auf den Text zu verlassen, sondern sich immer die URL hinter einem Link anzuschauen, bevor man diesen öffnet.“
Auf dem Handy könnten gefälschte E-Mails oder gefährliche Links jedoch schlechter erkannt werden. Deshalb empfiehlt Volkamer, vermeintlich gefährliche E-Mails am Computer zu betrachten und dort den Link zu prüfen. Sie rät, bereits an Schulen für den Umgang mit E-Mails zu sensibilisieren.
Am 3. August 1984 erreichte die erste E-Mail, die in Deutschland ankam, die damalige Universität Karlsruhe. Damit wurde erstmals eine Verbindung über das Internet zwischen dem amerikanischen Netzwerk CSNET (Computer Science Network) und dem neuen Karlsruher CSNET-Server hergestellt. 2023 wurden laut Statista weltweit jeden Tag rund 350 Milliarden E-Mails empfangen und versendet. (1720/29.07.2024)