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Iran-Atomabkommen: EKD-Experte setzt auf Europa

Bremen – Nach dem Ausstieg von US-Präsident Donald Trump aus dem Atomabkommen mit dem Iran setzt der evangelische Friedensbeauftragte Renke Brahms auf europäisches Engagement zur Rettung des Deals. „Der Ausstieg geschah wider besseren Wissens, ohne politische Weitsicht und mit wenig Solidarität zu Europa“, sagte der leitende Bremer Theologe. Er hoffe, dass Europa zusammen mit Russland und China dabei bleibe. „Vielleicht schweißt das die Europäer zusammen“, bekräftigte der Friedensbeauftragte der EKD.
Trump will sofort wieder scharfe Sanktionen gegen den Iran einsetzen und warnt auch andere Länder vor Geschäften mit Teheran. Brahms sagte, er hoffe trotzdem, dass sich die verbliebenen Vertragspartner schnell an einen Tisch setzten, um darüber zu reden, unter welchen Konditionen das Abkommen aufrechterhalten werden könne. „In meinen Augen ist es hoffnungsvoll, dass der Iran sagt: Wir wollen dabei bleiben.“
Der kirchliche Friedensexperte verwies auf die Gefahr, dass durch den Ausstieg Trumps der Einfluss der Hardliner im Iran im Machtkampf mit dem reformerisch ausgerichteten Präsidenten Hassan Rohani wächst. „Und dann ist da noch das fatale Signal, dass die USA keine verlässlichen Vertragspartner sind – eine schwere Hypothek beispielsweise für die Verhandlungen im Atomstreit mit Nordkorea.“ epd