Die Evangelische Hochschule Freiburg hat eine Qualifizierung für Gefängnisseelsorger verschiedener Religionen entwickelt. Das Angebot sei bundesweit neuartig und gemeinsam mit Vertretern muslimischer, jüdischer und christlicher Institutionen entstanden, teilte die Hochschule am Montag in Freiburg mit. Seelsorger unterschiedlicher Religionszugehörigkeit würden in der neuen Weiterbildung gemeinsam qualifiziert. Sie würden befähigt, die Religiosität ihrer Zielgruppen als Ressource zu nutzen, zum Wohle des Individuums wie der Gesellschaft, hieß es weiter. Alle Inhalte werden professionsübergreifend vermittelt, die Lehrer und Praktiker kommen aus Justiz, Kriminologie sowie Gefängnisseelsorge und Theologie. Die „Interreligiöse Weiterbildung – Seelsorge im Justizvollzug“ startet im Oktober 2024.
Menschen im Justizvollzug bekämen in Deutschland das Angebot für ein persönliches Gespräch unter vier Augen. Seelsorge sei zweckfrei, sie biete Gefangenen eine Möglichkeit zur Reflexion und könne dadurch Lebenshilfe leisten, hieß es in der Mitteilung. Sie spreche nicht nur Inhaftierte an, sondern auch ihre Angehörigen und die Bediensteten einer Justizvollzugsanstalt. Im Beirat der Weiterbildung kämen Vertreter von Hochschulen und Universitäten, des Justizministeriums, jüdischer und muslimischer Institutionen sowie christlicher Kirchen zusammen.