Der Landesintegrationsrat NRW wirft der CDU vor, dass sie mit ihrem am Wochenende beschlossenen Grundsatzprogramm „Menschen mit internationaler Familiengeschichte“ ausgrenze. Auf der einen Seite bejahe die CDU zwar Pluralismus und Vielfalt sowie die freie Selbstentfaltung und Gleichberechtigung, sagte der Vorsitzende des Landesintegrationsrates, Tayfun Keltek, am Dienstag in Düsseldorf. Doch zugleich reaktiviere die CDU den ambivalenten Begriff der „deutschen Leitkultur“. „Mit Blick auf die Landtagswahlen in drei ostdeutschen Ländern wird eine Art Wahlkampagne gestartet, die zusätzlich Wasser auf die Mühle der Rechtsradikalen ist und zur Spaltung der Gesellschaft beiträgt“, erklärte er.
In dem vom CDU-Bundesvorstand verabschiedeten Grundsatzprogramm fänden Werte, Kulturen und Sprachen der Menschen internationaler Familiengeschichte „kaum einen Platz“, hieß es weiter. Sie würden nur erwähnt, um in Deutschland geborene Menschen davon abzugrenzen.