Die Stiftung Preußischer Kulturbesitz hat nach mehr als 100 Jahren zwei Masken der indigenen Gemeinschaft der Kogi an Kolumbien zurückgegeben. Die als unveräußerlich geltenden Holzmasken aus dem 15. Jahrhundert hatte der Ethnologe Konrad Theodor Preuss 1915 auf einer Reise in Kolumbien für das Königliche Museum für Völkerkunde in Berlin erworben, wie die Stiftung mitteilte. Die Restitution erfolgte im Rahmen eines Besuches des kolumbianischen Staatspräsidenten Gustavo Petro Urrego bei Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Schloss Bellevue.
Stiftungspräsident Hermann Parzinger erklärte, die Rückgabe der Masken sei „wegen ihres besonderen, geradezu einzigartigen Hintergrundes die richtige Lösung“. Es habe dazu bereits seit einigen Jahren Kontakte zur indigenen Organisation Gonavindua Tayrona und zum Instituto Colombiano de Antropología e Historia gegeben. Weiter verwies Parzinger auf die Erklärung der Vereinten Nationen über die Rechte der indigenen Völker.
Kulturelles Erbe Kolumbiens
Kulturstaatsministerin Claudia Roth (Grüne) betonte, die rituellen Masken gehörten zum kulturellen Erbe Kolumbiens und seien untrennbar mit dem Volk der Kogi verbunden. Sie wurden zur Gründung eines Tempels angefertigt und duften nur von Priestern getragen werden, die diese dann weitervererbten.
Der Ethnologe und Museumskustos Preuss soll weder vom Alter noch von der Unveräußerlichkeit der Masken gewusst haben, hieß es weiter. Das Ethnologische Museum in Berlin verfügt heute noch über rund 440 Objekte, die aus der Forschungsreise nach Kolumbien zwischen 1913 und 1919 stammen.