Das gesundheitspolitische Projekt „Alive“ startet in NRW in seine zweite Grippeimpfsaison. Das vom Verband der Ersatzkassen (VDEK) und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) ins Leben gerufene Vorhaben hat das Ziel, die Impfquoten bei Patientinnen und Patienten ab 60 Jahren durch gezielte Ansprache und Aufklärung zu erhöhen, wie die Projektbeteiligten für NRW am Donnerstag in Düsseldorf mitteilten. In NRW beteiligen sich die beiden Kassenärztlichen Vereinigungen (KV) Nordrhein und Westfalen-Lippe an dem Vorhaben.
Das Projekt „Altersspezifische Impfinanspruchnahme verbessern“ (Alive) fußt den Angaben zufolge auf den Empfehlungen der Ständigen Impfkommission zu Standardimpfungen, legt dabei seinen Fokus auf Influenza und Pneumokokken. Die Impfquoten in der vulnerablen Gruppe älterer Menschen ab 60 Jahren seien zwar in den letzten Jahren etwas gestiegen, würden aber von Experten nach wie vor als zu niedrig angesehen, hieß es. Das Projekt ist bislang auf zwei Bundesländer begrenzt und wird neben NRW auch in Schleswig-Holstein umgesetzt.
Zum Start der diesjährigen Grippesaison stellt „Alive“ den 532 teilnehmenden Arztpraxen in NRW Materialien zum Thema „Impfen ab 60 Jahren“ zur Verfügung. Impfungen seien eine Möglichkeit der Prävention, sagte der Leiter der VDEK-Landesvertretung NRW, Dirk Ruiss: „Sie bieten eine Schutzschicht gegen Krankheiten, die mit steigendem Alter schwerwiegender sein können.“
Die Laufzeit in den Praxen endet zum 31. März kommenden Jahres. Im Erfolgsfall kann der Ansatz bundesweit ausgerollt werden. Der Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) fördert das Projekt mit insgesamt 5,6 Millionen Euro.