Die Clearingstelle für nicht krankenversicherte Berliner wird zunehmend in Anspruch genommen. Wie die Senatsgesundheitsverwaltung am Dienstag in Berlin mitteilte, wendeten sich im vergangenen Jahr so viele Menschen wie noch nie an die Berater.
Insgesamt wurden demnach 1.072 Personen erstmals in der Clearingstelle beraten, ein Anstieg von knapp 200 Personen im Vergleich zum Vorjahr. Zudem wurden 2.719 Kostenübernahmen für eine medizinische Behandlung von insgesamt 1.235 Personen ausgestellt.
Wie im Vorjahr waren 2023 knapp 60 Prozent der Ratsuchenden wohnungs- oder obdachlos und fast zwei Drittel (65 Prozent) stammten aus nicht-europäischen Ländern. Die überwiegende Mehrheit (900 Personen) habe zu Beginn der Beratung keinerlei Krankenversicherung gehabt.
Insgesamt wurden 5.262 Sozialberatungen durchgeführt. Zwölf Prozent der Ratsuchenden konnten „in ein reguläres Absicherungssystem vermittelt werden“, hieß es weiter.
Hauptsächlich wurden 2023 Kostenübernahmen für den ambulanten (1.641) oder hausärztlichen Bereich (956) ausgestellt. Insgesamt 122 Kostenübernahmen wurden für stationäre Behandlungen benötigt. Die meisten Kostenübernahmen betrafen die Allgemeinmedizin (956), gefolgt von Suchtmedizin (212) und Infektiologie (211).
Die Clearingstelle für nicht krankenversicherte Menschen ist bei der Berliner Stadtmission angesiedelt und berät seit 2018 Menschen ohne ausreichenden Krankenversicherungsschutz. Die Kosten trägt das Land Berlin. Über die Höhe der Kosten wurden keine Angaben gemacht.