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Im Naturschutz fehlt der Nachwuchs

Thüringens Umweltverwaltung fehlt es an Experten zur Erfassung gefährdeter Arten und Biotope. Der Fachkräftemangel sei im Naturschutz angekommen, sagte eine Sprecherin des Thüringer Umweltministeriums dem Evangelischen Pressedienst (epd). Daher wolle der Freistaat Studierende und interessierte Quereinsteiger ausbilden, die die gesetzlich vorgeschriebenen Monitoringaufgaben übernehmen können.

Üblicherweise beauftragten das Land oder die Natura-2000-Stationen Kartierungsbüros für diese Aufgaben. Doch davon gebe es immer weniger und die verbliebenden kämpften zudem mit Personalsorgen. „Die Aufgaben nehmen zu. Die Mitarbeiter werden weniger“, sagte die Sprecherin.

Gemeinsame Träger der Weiterbildung seien der BUND Thüringen, der Deutsche Verband für Landschaftspflege e.V. und der Nabu Thüringen. Der Vertrag mit dem Land sei zum 1. Juli mit einem Volumen von über 2,5 Millionen Euro geschlossen worden und laufe zunächst bis Ende 2030.

Thüringens Umweltminister Bernhard Stengele (Grüne) begründete die Notwendigkeit der Weiterbildung mit der zentralen Bedeutung einer verlässlichen Datenerhebung im Naturschutz. Nur auf dieser Grundlage könnten notwendige Programme für den Erhalt von Natur und Biodiversität abgeleitet werden.

Geplant sei, die Studierenden und Quereinsteiger für die Kartieraufgaben mit erfahrenen Kartierenden als Team auf die Flächen zu schicken. Die Teams sollten dort eingesetzt werden, wo im Zuge von Ausschreibungen keine Büros gefunden werden konnten. Nach Abschluss der Weiterbildung könnten die Absolventen diese Aufgabe zu Ihrem Beruf machen.