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Ikonen-Museum zeigt Bilder aus Chagall-Bibel

Frankfurt a.M. – Das Ikonen-Museum in Frankfurt am Main zeigt noch bis 8. November Bilder des jüdischen Künstlers Marc Chagall (1887-1985). Unter dem Titel „Chagalls Propheten. Die Chagall-Bibel und Ikonen“ stellt das Museum nach Auskunft von Museumsleiter Richard Zacharuk 31 Radierungen aus der Erstausgabe der Chagall-Bibel neben russischen Ikonen des 16. Jahrhunderts aus.
Die Chagall-Bibel entstand in zwei Phasen, von 1931 bis 1939 und von 1952 bis 1956. Der aus Weißrussland stammende und später in Frankreich lebende Künstler Chagall setzte dabei Szenen aus dem Alten Testament bildhaft um. Gemäß der jüdischen Religion, die es verbietet, sich von Gott ein Bild zu machen, stellt Chagall Gott auf einigen Blättern in Form von hebräischen Buchstaben („Jahwe“) dar.
Die zur Seite gestellten Ikonen schließen sich thematisch dem biblischen Inhalt an oder schlagen Brücken zwischen Altem und Neuem Testament, wie Kuratorin Alexandra Neubauer erklärte. Das Nebeneinander der Radierungen von Chagall und der Ikonentafeln verdeutliche die enge Zusammengehörigkeit und die Entwicklung des christlichen Glaubens aus dem jüdischen heraus.
Chagall begann 1931, sich mit der Bibel zu beschäftigen, die ihn sein Leben lang begleitete. Nach dem Exil 1941 bis 1947 in den USA schuf er in Europa sein Lebenswerk, die „Message Biblique Chagall“. Der Künstler gilt als einer der bedeutendsten Maler des 20. Jahrhunderts.epd/UK

– Öffnungszeiten: dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr, mittwochs von 10 bis 20 Uhr, montags geschlossen. Führungen werden angeboten. Internet: www.ikonenmuseumfrankfurt.de.