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… ich habe eine Frage: Der neue Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke lädt die Kirchen ein, sich einzumischen. Was verstehen Sie darunter?

Von Bischof Markus Dröge

Braunkohletagebau in der Lausitz, Sicherung und Finanzierung des Religionsunterrichtes an Brandenburger Schulen und das Engagement für eine freiheitliche und demokratische Kultur: das sind nur einige der Themen, die bei dem Treffen zwischen evangelischer Landeskirche und der Brandenburger Landesregierung im Dezember besprochen wurden. In regelmäßigen Abständen trifft sich unsere Kirchenleitung mit den Regierungen in Berlin und Brandenburg zu Gesprächen und zum Austausch über aktuelle Herausforderungen. Vor dem letzten Treffen hat der neue Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke die Kirchen öffentlich aufgefordert, sich einzumischen und so das gesellschaftliche Miteinander mit zu prägen. Es gibt viele gemeinsame Themen zwischen Kirche und Staat. Dennoch sind wir unabhängig voneinander. Ein schönes Bild dafür ist für mich das neue Landtagsgebäude in Potsdam mit der evangelischen St.-Nikolai-Kirche direkt gegenüber. Am vergangenen Samstag haben wir dort in einem ökumenischen Gottesdienst die Eröffnung des Landtagsneubaus gefeiert. Landtag und Kirche befinden sich auf demselben Platz im Herzen Potsdams, aber sie stehen sich dennoch gegenüber. Kirche und Staat sind getrennt, aber in Sichtweite zueinander. Als Kirche richten wir unsere gute Botschaft nicht nur an die eigenen Mitglieder. Wir melden uns als ein Gegenüber zur Politik da zu Wort, wo es um ethische und soziale Fragen geht. (…)

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