Mit einem Hungerstreik wollen Jesiden noch bis zum 24. Dezember vor dem Reichstagsgebäude in Berlin gegen drohende Abschiebungen von Angehörigen der Minderheit in den Irak protestieren. Für die Versammlungen auf dem Platz der Republik seien 100 Teilnehmende pro Tag angemeldet, teilte die Polizei auf Anfrage mit.
Am Vortag seien zehn Teilnehmer des seit dem 9. Oktober andauernden Hungerstreiks in umliegende Krankenhäuser gebracht worden. Notärzte hätten zuvor behandlungsbedürftige medizinische Defizite festgestellt, teilte ein Sprecher der Feuerwehr auf Anfrage mit.
Asylprüfungen enden oftmals mit einer Ablehnung
Nach Zahlen des Bundesamtes für Migration und Flüchtlinge erkannte das Amt im vergangenen Jahr weniger als die Hälfte der irakischen Jesiden, über deren Asylantrag inhaltlich entschieden wurde, als schutzbedürftig an. Von insgesamt 4.706 Asylprüfungen des Bundesamtes zu Jesiden aus dem Irak endeten 2.420 mit einer Ablehnung. Die Zahlen gehen aus einer Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsabgeordneten Clara Bünger hervor.