Der evangelische Theologe Wolfgang Huber hat mit Blick auf die Erforschung menschlicher Embryonen vor radikalen Reformen der bisherigen Gesetzgebung gewarnt. “Wir sollten nicht zu so leichtfertigen Aussagen kommen wie ‘es ist doch bloß ein Embryo'”, sagte Huber am Montag in Berlin. Es gelte auch immer abzuwägen, ob es nicht auch tragfähige Kompromisse geben könne, so der frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland.
Huber äußerte sich bei einer Tagung in Berlin mit dem Titel “Humane Embryonen in der medizinischen Forschung: Tabu?-Vertretbar?-Chance?”. Sie findet bis Dienstag statt. Neben den Wissenschaftlern kommen auch Mediziner, Ethiker und Theologen zu Wort. Das Embryonenschutzgesetz, das vor über 30 Jahren in Kraft trat, verbietet das Forschen an menschlichen Embryonen. Auch die Forschung an und mit humanen embryonalen Stammzellen ist nur unter strengen Voraussetzungen im Rahmen des Stammzellgesetzes möglich. In ihrem Koalitionsvertrag hatten sich auch SPD, Grüne und FDP für Reformen ausgesprochen.