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HPV-Impfrate erreicht Tiefstand

Die Zahl der Impfungen gegen das humane Papillomavirus (HPV) ist laut Barmer-Krankenkasse in Sachsen-Anhalt massiv eingebrochen. Aus dem aktuellen Barmer-Arzneimittelreport gehe hervor, dass die Impfrate zwischen 2021 und 2022 von 108 auf 81 Impfungen je 1.000 Mädchen gesunken sei, teilte die Krankenkasse am Mittwoch in Magdeburg mit. Das entspreche einer Verringerung um 25 Prozent. Im Vergleich zum Jahr 2016 betrage der Rückgang sogar 54 Prozent, hieß es.

Seit dem Jahr 2018 empfehle die Ständige Impfkommission (Stiko) die Impfung auch für Jungen zwischen neun und 14 Jahren. Auch hier sei die Impfrate seit der Corona-Pandemie deutlich eingebrochen. Sie ging den Angaben zufolge zwischen 2021 und 2022 von 121 auf 76 Impfungen je 1.000 Jungen zurück, ein Rückgang von 37 Prozent.

„Die Akzeptanz und Sensibilität für die HPV-Impfung muss wieder steigen“, betonte Axel Wiedemann, Barmer-Geschäftsführer in Sachsen-Anhalt. Hilfreich wäre demnach eine zusätzliche Kindervorsorgeuntersuchung im Alter von neun bis zehn Jahren, in der unter anderem der Impfstatus überprüft und über den Nutzen und die Risiken fehlender Impfungen aufgeklärt werde, forderte er. Eine HPV-Impfung schütze vor Gebärmutterhalskrebs, aber auch vor weiteren virusbedingten bösartigen Tumoren.

In keinem anderen Bundesland sei die Abnahme der Impfrate derart erheblich, hieß es. Dennoch habe Sachsen-Anhalt bundesweit die höchste Impfquote gegen HPV. Rund drei Viertel der 17-jährigen Mädchen sei vollständig geimpft, bei den Jungen seien es knapp 42 Prozent.