Die zurückliegenden sowie die noch erwarteten Niederschläge führen in den kommenden Tagen zu einer angespannten Hochwasserlage in Bayern. Die Warndienste seien in Alarmbereitschaft, sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) am Freitag laut einer Mitteilung seines Ministeriums. „Um drohende Hochwasserlagen rechtzeitig zu erkennen, arbeiten alle Behörden eng zusammen. Wenn der Ernstfall eintritt, muss schnell und konsequent reagiert werden.“ Der Hochwassernachrichtendienst informiere im Internet fortlaufend über die aktuelle Lage und die weiteren Entwicklungen.
Der viele Regen führe aktuell dazu, dass sich in verschiedenen Regionen Bayerns die Lage anspanne, Gefahren durch Sturzfluten und Hochwasser könnten nicht vollständig verhindert werden. „Die Wasserwirtschaft und die Einsatzkräfte tun aber alles dafür, Risiken und Schäden durch gezielte Maßnahmen bereits im Vorfeld zu minimieren. Dazu zählen auch schnelle und präzise Warnungen der Menschen“, sagte Glauber.
Der Hochwassernachrichtendienst weist aktuell darauf hin, dass zum Teil unwetterartiger Dauerregen in Bayern die Wasserstände im Tagesverlauf stark ansteigen lasse. Das führe zu Hochwasser, zunächst mit Schwerpunkt in Schwaben. Außerdem werde für die Donau aus Baden-Württemberg derzeit ein großes Hochwasser erwartet, das in Neu-Ulm am Samstagvormittag Meldestufe 4 überschreiten könne. Auch in weiteren Donaugebieten würden höhere Meldestufen erwartet. Insgesamt sei die Prognose derzeit noch unsicher. Vereinzelt sei auch in anderen Regionen Bayerns mit Ausuferungen zu rechnen. Zusätzlich könne Starkregen lokal die Lage im Vergleich zur aktuellen Vorhersage noch verschärfen.
Auch die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) schätzt die Lage laut einer Pressemitteilung als besorgniserregend ein. Sie sei auf Überflutungen und Hochwasser vorbereitet. Im Auftrag des Freistaats Bayern unterhalte sie 14 Wasserrettungszüge, davon zwei in jedem Regierungsbezirk. Dazu gehörten Bootstrupps mit speziell konstruierten Rettungsbooten, Tauchtrupps und Logistiktrupps sowie je 32 gründlich ausgebildete und gut ausgerüstete Helferinnen und Helfer. Für plötzlich auftretende Einsätze wie zum Beispiel bei Sturzfluten verfüge die DLRG Bayern über hubschraubergestützte Wasserretter.
Die DLRG appelliert an die Bevölkerung, die aktuellen Warnungen und Hinweise der Behörden ernst zu nehmen und sich im Falle von Hochwasser von gefährdeten Gebieten fernzuhalten. (01/1653/31.05.2024)