Das Kinderhilfswerk terre des hommes und die Welthungerhilfe haben vor weiteren Kürzungen im Bundeshaushalt für die Entwicklungszusammenarbeit gewarnt. Angesichts des zunehmenden Hungers, mehr gewaltsamer Konflikte und der Klimakrise dürfe die Bundesregierung ihren Beitrag nicht zurückfahren, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Analyse der beiden Hilfsorganisationen zur deutschen Entwicklungspolitik.
Auch mit Blick auf die Generationengerechtigkeit seien weitere Einsparungen eine Gefahr, warnen die beiden Organisation im Bericht „Kompass 2024 – Zur Wirklichkeit der deutschen Entwicklungspolitik“. In der Landwirtschaft und der ländlichen Entwicklung etwa leiste die Entwicklungszusammenarbeit einen „wichtigen Beitrag zum Schutz des Klimas und der Biodiversität und zum Erhalt der Böden“.
Im Etat des Entwicklungsministeriums und bei den Mitteln für die im Auswärtigen Amt angesiedelte humanitäre Hilfe gab es im Haushalt 2024 im Vergleich zum Vorjahr Einsparungen. Um das Haushaltsloch zu schließen, dringt das Bundesfinanzministerium für 2025 auf eine weitere Beschränkung der Ausgaben.
Die Welthungerhilfe und terre des hommes fordern trotz der angespannten Haushaltslage die Einhaltung des sogenannten 0,7-Prozent-Ziels. Dieses sieht vor, mindestens 0,7 Prozent der Wirtschaftsleistung für die öffentliche Entwicklungshilfe (ODA) auszugeben. 2023 ließ sich Deutschland nach Angaben der Bundesregierung 33,9 Milliarden Euro dafür anrechnen. Dabei fließen allerdings auch Kosten für die Flüchtlingshilfe im Inland mit ein.
Der Report zur deutschen Entwicklungspolitik erscheint seit mehr als 30 Jahren. Ein weiterer Schwerpunkt der diesjährigen Ausgabe ist die Afrikapolitik der Bundesregierung. Der Bericht wird am Mittwoch vorgestellt.