Die Hochschule für bildende Künste Hamburg (HfbK) startet eine neue Kooperation mit der israelischen School of Arts der University of Haifa und dem Deutschen Fördererkreis der Universität Haifa. Die Unterzeichnung des Kooperationsvertrags war zur Eröffnung der Ausstellung „We only see what looks at us“ der Künstlerinnen Sharon Poliakine (Dekanin der School of Arts, Universität Haifa) und Birgit Brandis (HfbK Hamburg) gemeinsam mit elf Studierenden am (heutigen) Mittwochabend geplant, wie die HfbK mitteilte. Hamburgs Beauftragter für jüdisches Leben, Stefan Hensel, sieht in der neuen Partnerschaft laut eigener Mitteilung „eine großartige und bereichernde Kooperation für unsere Stadt und den Kunst- und Kulturbetrieb“.
Die Schau bildet laut HfbK den Auftakt zu einer langfristig angelegten Zusammenarbeit zwischen den Hochschulen in Haifa und Hamburg, in deren Mittelpunkt der Austausch von Lehrenden und Kunststudierenden im Rahmen von Workshops, Seminaren und Ausstellungen steht. Professorin Sharon Poliakine sei die erste Gastprofessorin in diesem Rahmen, hieß es.
HfbK-Präsident Martin Köttering erklärte: „Das Bemühen um den künstlerischen Dialog und die persönliche Begegnung von Israelis, Palästinenser*innen und Deutschen, kurzum von Menschen unterschiedlicher Identitäten und Prägungen, ist unerlässlich, um den Konflikten unserer Zeit zu begegnen, Verständnis zu ermöglichen und Zukunftsperspektiven imaginieren zu können.“
Antisemitismusbeauftragter Hensel bezeichnete die Kooperation als „ein wichtiges Vorbild für andere Institutionen, Hochschulen und Orte des kulturellen Lebens“. Sie sei „ein Erfolg unserer gemeinsamen Auseinandersetzung im Rahmen der documenta fifteen und der ruangrupa-Gastprofessuren an der Hochschule für bildende Künste. Die breite Diskussion über die verschiedenen Formen des Antisemitismus haben den Weg für diese Kooperation bereitet.“
Diese stärke jetzt alle Beteiligten, die ein ernsthaftes Interesse an der Bekämpfung von Judenhass im Kunst- und Kulturbetrieb haben, sagte Hensel. Mit den deutschen, arabischen und jüdischen Studierenden erreiche die Kooperation „diejenigen, die sich auch in Zukunft mit Fragestellungen rund um die Themen Identität, Antisemitismus und jüdisches Leben in Deutschland und Israel sowie der Situation im Nahen Osten weiter auseinandersetzen müssen“.