Die Herbst-Agrarministerkonferenz (AMK) hat nach Ansicht des schleswig-holsteinischen Landwirtschaftsministers und AMK-Vorsitzenden Werner Schwarz (CDU) „ein starkes Signal“ für den Fischerei-Erhalt gesetzt. „Wir haben uns darauf geeinigt, dass die Mittel der Offshore-Versteigerungen zweckgebunden den Fischerinnen und Fischern an Nord- und Ostsee zugutekommen“, sagte Schwarz laut Mitteilung des Kieler Landwirtschaftsministeriums von Freitag. Die AMK fand von Mittwoch bis Freitag unter dem Vorsitz des Landes Schleswig-Holstein in Kiel statt. Weiteres zentrales Thema war der Umbau der Nutztierhaltung.
„Beim gesellschaftlich gewünschten Umbau der Nutztierhaltung haben wir den Blick auf eine verlässliche Zukunftsperspektive gerichtet“, sagte Schwarz. Ihm sei wichtig gewesen, dass die Vorschläge der Borchert-Kommission auch weiterhin die maßgebliche Richtschnur für die Weiterentwicklung der Tierhaltung bleiben. Einigkeit habe darüber geherrscht, dass der Bund endlich eine langfristige finanzielle Lösung aufzeigen müsse, sagte der Minister.
Bezüglich der geplanten Kürzungen bei der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK) appellierten die Länder an den parlamentarischen Raum auf Bundesebene. „Wir waren uns einig, dass die veranschlagten Mittel grundsätzlich nicht gekürzt werden dürfen“, sagte Schwarz. Die GAK sei das wichtigste bundesdeutsche Instrument zur Förderung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume.
Zum Thema Wolf sagte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) laut Mitteilung: „Mit der Ausbreitung des Wolfes steigt das Konfliktpotential, es ist klar, dass wir da etwas tun müssen. Ich will, dass auch weiterhin Schafe, Rinder und Ziegen auf unseren Weiden stehen, und zwar so sicher wie möglich.“ Den Angaben zufolge wurde eine Einigung auf ein europarecht-konformes, regionalspezifisches Bestandsmanagement erzielt. Özdemir: „Außerdem wird die Bundesregierung Vorschläge für eine einfachere Entnahme von Problemwölfen vorlegen. Ich appelliere an die Länder, sich hier konstruktiv einzubringen.“
Die Tierschutzstiftung „Vier Pfoten“ kritisierte am Freitag, bei der AMK seien zentrale Tierschutzthemen außen vor geblieben. Sie forderte unter anderem ein nationales Transportverbot lebender Tiere in Drittländer.