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Hebammen fordern bessere Aufklärung über weibliche Geschlechtsorgane

Der Hebammenverband Niedersachsen fordert anlässlich des Internationalen Frauentages am 8. März eine bessere Aufklärung in Schulen über weibliche Geschlechtsorgane. Die Materialien, die den Lehrkräften zur Verfügung stünden, seien vielfach mangelhaft, sagte die erste Vorsitzende Hilke Schauland am Montag in Hannover. Eine gute sexuelle Bildung sei die Voraussetzung für den Respekt vor körperlichen und persönlichen Grenzen bei sich und anderen.

Vor allem die Darstellung des sogenannten „Jungfernhäutchens“ als eine die Vagina versiegelnde Membran in Schulbüchern müsse dringend korrigiert werden, betonte Schauland. Die Aufrechterhaltung dieses „Mythos sei diskriminierend, rückständig und gefährlich“.

Das Hymen ist Schauland zufolge eine halbmondförmige Hautfalte des hinteren Scheideneingangs. „Es verschließt den Vaginaleingang also nicht.“ Im Normalfall sei es so dehnbar, dass es selbst beim ersten Geschlechtsverkehr oder Verwenden von Menstruationsprodukten zu keiner Verletzung komme. Deshalb entbehrten sogenannte „Jungfräulichkeitstests“ jeglicher Grundlage.

Die Weltgesundheitsorganisation habe bereits 2018 klargestellt, dass es für solche Tests keine wissenschaftliche Basis gebe und fordere deren Abschaffung. Sie verstießen gegen die Menschenrechte von Mädchen und Frauen und könnten sich nachteilig auf ihr körperliches, psychisches und soziales Wohlbefinden auswirken.