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Hamburg: Mehr Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern

Ein Projekt am Asklepios Klinikum Hamburg-Harburg will die Kinder psychisch kranker Eltern stärker in den Blick nehmen. Auf der Therapiestation für Eltern und Kinder kümmert sich seit dem 15. Juni eine Mitarbeiterin ausschließlich um die Belange von Kindern psychiatrischer Patientinnen und Patienten, wie die Klinik am Dienstag mitteilte. Die Oberärztin der Eltern-Kind-Station, Brit-Meike Fischer-Pinz, hofft, dass dadurch die Nöte und Bedürfnisse der Kinder besser erfasst werden. „Uns ist wichtig, dass dies auch im stressigen Klinikalltag gelingt. Wenn sich erstmal alle Kapazitäten auf die Erwachsenen richten, droht die Familie manchmal ein wenig hinten runterzufallen“, sagte Fischer-Pinz.

Nach Angaben der Klinik leben etwa 77.000 Kinder in Hamburg mit mindestens einem Elternteil, der psychisch erkrankt ist, wozu auch Suchterkrankungen wie Alkohol- oder Drogensucht zählen. Sie würden unter dem Einfluss der elterlichen Erkrankung aufwachsen und hätten ein hohes Risiko, selbst psychisch krank zu werden. Sie haben Eltern, die sich krankheitsbedingt oft nicht richtig um sie kümmern könnten, und würden häufig Opfer psychischer und physischer Gewalt. Hinzu kommen Stigmatisierung und Tabuisierung psychischer Krankheiten, die zur Isolation von Familien beitragen, hieß es.