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Hamburg bewirbt sich für Olympia

Hamburg bewirbt sich mit Unterstützung von Schleswig-Holstein um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele. Hamburgs Erster Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD), Zweite Bürgermeisterin Katharina Fegebank (Grüne) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) übergaben die Bewerbungsunterlagen am Sonnabend auf dem grünen Bunker am Heiligengeistfeld an den Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB), wie die Hamburger Innenbehörde mitteilte. Voraussichtlich im Mai 2026 könnten die Menschen in Hamburg über eine Olympiabewerbung abstimmen.

Hamburg bewerbe sich als deutscher Ausrichter für das internationale Auswahlverfahren des International Olympic Committee (IOC) um Olympische und Paralympische Spiele in den Jahren 2036, 2040 und 2044, erläuterte die Innenbehörde. Der DOSB werde die von Hamburg, München, Berlin und Rhein/Ruhr in dieser Woche eingereichten Grobkonzepte jetzt im Hinblick auf die operativen Mindestanforderungen prüfen. Voraussichtlich im Herbst 2026 wolle er sich festlegen, welches Konzept für die Sommerspiele 2036, 2040 und 2044 beim IOC eingereicht werden soll. Die Spiele zuvor finden 2028 in Los Angeles und 2032 in Brisbane statt.

Hamburg setze bei seiner Bewerbung auf Spiele in Vielfalt, Demokratie und Frieden, um den Zusammenhalt in der Gesellschaft und weltweit zu stärken. Sportsenator Andy Grote (SPD) sagte: „Wo andere in der Welt Mauern errichten und Gräben ziehen, wollen wir durch Sport Brücken bauen.“

Die Spiele in Hamburg sollen laut Innenbehörde einen durch kurze, schnelle Wege zwischen den Wettkampfstätten und der Innenstadt geprägten Festival-Charakter erhalten. Bei über 87 Prozent der vorgesehenen Wettkampfstätten handele es sich um bereits bestehende, temporär ertüchtigte oder für den Bau ohnehin vorgesehene Anlagen. Die Science City Bahrenfeld werde zum Olympischen Dorf.

Der Großteil der 38 Disziplinen, die in Hamburg ausgetragen werden sollen, werde sich auf den Olympic Park City und den Olympic Park Altona erstrecken. Der Olympic Park City erstrecke sich vom Millerntor-Stadion bis zu den Messehallen/CCH und der Alster, der Olympic Park Altona vom Volksparkstadion über die Barclays Arena bis zum Olympischen Dorf. Mehrere Disziplinen würden zudem in Kiel ausgetragen.

Direkt neben dem Volksparkstadion soll ein neues Leichtathletikstadion für bis zu 60.000 Zuschauerinnen und Zuschauer entstehen. Hintergrund sei, dass der Instandhaltungs- und Modernisierungsaufwand für das Volksparkstadion langfristig zu teuer würde. Das neue Stadion soll daher nach Olympia als HSV-Spielstätte und für die Austragung von internationalen Sport- und Konzertveranstaltungen genutzt werden. Es soll auch dann gebaut werden, wenn Hamburg den Zuschlag zur Ausrichtung der Olympischen Spiele nicht bekommen sollte.

Ein nachhaltiges Mobilitätskonzept runde Hamburgs Bewerbung ab. Neben der ohnehin geplanten U-Bahnlinie 5, der S-Bahnlinie 4 und der Erneuerung des Hauptbahnhofs sehe es eine weitere Stärkung des Radverkehrs und den Ausbau vernetzter, digitaler Mobilitätsangebote vor. Insbesondere autonom fahrende E-Shuttle-Fahrzeuge könnten eine wichtige Rolle spielen.