Foto: Dietmar Silber
Die Bewerbungsfrist für den EKBO-Hahn 2015 hat begonnen. Was ist eigentlich aus den prämierten Projekten der Vorjahre geworden? Susanne Liedtke hat bei den drei Preisträgern des vergangenen Wettbewerbs für Öffentlichkeitsarbeit der EKBO angefragt, ob der Hahn zwei Jahre später noch danach kräht?
Von Susanne Liedtke
„Stricken, was das Zeug hält“, diese Idee des Kirchenkreises Spandau hatte die Jury des EKBO-Hahns im Wettbewerb 2013 als Sieger gekürt. Zum Kreiskirchentag waren auf dem Spandauer Marktplatz unter dem Motto „Urban knitting“ (Stricken in der Stadt) Gegenstände des öffentlichen Raums, darunter sogar Straßenlaternen und Fahrradständer, mit Strickwerk ummantelt. „Bunter, weicher und anders“ wollten die Spandauer Christen die Stadt machen. Der Preis für die Aktion: Ein Social-Media Kurs für Mitarbeitende der Gemeinde bei der Evangelischen Journalistenschule Berlin. Auch zwei Jahre später ist Stricken im Kirchenkreis Spandau ein missionarisches Projekt geblieben. „Die Strickgruppe gibt es immer noch, sogar ein Strickcafé ist dazu gekommen“, sagt Andrea Laug, Öffentlichkeitsbeauftragte des Kirchenkreises. Die Langzeitwirkung der Preisverleihung sieht sie jedoch an anderer Stelle: „Es hat besonders der Öffentlichkeitsarbeit im Kirchenkreis sehr gut getan, durch die Preisverleihung des EKBO-Hahns ein hohes Maß an Anerkennung zu bekommen. Das hat uns sehr den Rücken gestärkt.“
Digital-Kamera im Dauereinsatz
Praktisch im Dauereinsatz ist die Digital-Fotokamera, den die Kirchengemeinde Brück (Kirchenkreis Mittelmark-Brandenburg) als zweiten Preis für den Wettbewerb 2013 gewann. Jede Veranstaltung wird seither mit Fotos dokumentiert und sogleich an die Lokalpresse geschickt oder im Internet auf der eigenen facebook-Seite hochgeladen. „Für die Zeitung verfassen wir meist noch eine Pressemitteilung dazu“, berichtet Pfarrassistent Tobias Janzen. „Selten erscheint die Lokalausgabe ohne ein Thema von uns“, sagt er nicht ohne Stolz.
Auch das prämierte Videoprojekt der Gemeinde Brück hat seine Langzeitwirkung erzielt: Die Videoaufnahmen, für die 40 Jugendliche aus dem Konfirmandenunterricht und der Jungen Gemeinde Brücker Bürger zum Thema „Was glaubt Brück 500 Jahre nach der Reformation?“ befragt hatten, ist nach wie vor fester Bestandteil der Internetseite der Gemeinde. Gezeigt wird es auch gerne auf Konfirmationen und Gemeindeveranstaltungen. Eigentlich sollte das Video per Bewegungsmelder automatisch starten, wenn Besucher der offenen Kirche die Brücker St. Lambertuskirche betreten, die technische Umsetzung läuft allerding noch nicht fehlerfrei. „Mein Traum ist, dass außerdem noch eine Video-Andacht beginnt“, sagt Tobias Janzen.
Heerwagen-Orgel jubelt wieder
Für die Idee, die Finanzierung mit dem Verkauf von Orgel-Aktien zu komplettieren, hatten Pfarrer Markus Sehmsdorf und seine Gemeinde in Fehrbellin (Kirchenkreis Wittstock-Ruppin) den dritten Platz beim EKBO-Hahn 2013 erhalten.. Insgesamt 14000 Euro kamen schließlich auf diese innovative Weise zusammen. Im vergangenen Jahr konnte die wertvolle Heerwagen-Orgel dann endlich wieder in Dienst gestellt werden. Als Preis hatte es von der Jury ein Aufnahmegerät gegeben. „Das passte wunderbar zu uns“, sagt Pfarrer Markus Sehmsdorf. „So können wir Konzerte aufnehmen und die Vielfalt unserer Orgel zu Gehör bringen.“ In Planung sind CD und Trailer für die Homepage. Der nächste Orgelgottesdienst in der Stüler-Kirche Fehrbellin findet übrigens am 26. Juli um 10.30 Uhr statt.
Infos:Seit 2007 lobt die Öffentlichkeitsarbeit der Evangelische Landeskirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz gemeinsam mit Radio Paradiso und dem Wichern-Verlag jedes zweite Jahr einen Preis für Öffentlichkeitsarbeit aus und prämiert damit gelungene Projekte mit Außenwirkung, die besonders Kirchenferne ansprechen sollen, professionell ausgeführt sind und zum Nachmachen anregen. Drei von ihnen werden jedes Jahr prämiert.
Bewerben Sie sich als Gemeinde, Einrichtung oder Einzelperson. Schicken Sie Ihre Projektskizze (maximal zwei Seiten, gerne mit Fotos oder CD) an:
Wichern-Verlag, Georgenkirchtstr. 69-70, 10249 Berlinoder an info@ekbo.de
Einsendeschluss: 12. Oktober 2015
Infotelefon: 030 243 44-121