Im vergangenen Jahr wurden in Bayern 177 Fälle von Hasskriminalität gegen queere Menschen angezeigt. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten Antwort der bayerischen Staatsregierung auf eine Anfrage der Grünen-Landtagsfraktion hervor, die dem Evangelischen Pressedienst (epd) vorliegt. Unter den 177 Anzeigen sind 20 Fälle von Körperverletzung und gefährlicher Körperverletzung. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der Anzeigen zwar von damals 190 Anzeigen leicht gesunken. Die Polizei geht den Grünen zufolge aber davon aus, dass bis zu 90 Prozent aller queerfeindlichen Straftaten nicht angezeigt werden und das Dunkelfeld somit enorm groß ist.
Nach der Auswertung der Straftaten entfallen 37 Prozent auf politisch rechts motivierte Täter, teilte die Grünen-Fraktion weiter mit. Dies sei ein „erschreckend hoher Wert“, aber zugleich wenig überraschend, denn „Hass gegen vielfältige Lebensentwürfe wird besonders stark von Rechtsextremen geschürt“. Besorgniserregend sei überdies die niedrige Aufklärungsquote. Straftaten gegen die sexuelle Orientierung würden gerade mal zu 50 Prozent, jene gegen geschlechtsbezogene Diversität zu 41 Prozent aufgeklärt. Die allgemeine Aufklärungsquote bei Hasskriminalität liege immerhin bei 65 Prozent. Zugleich appellieren die Grünen, jede queerfeindliche Straftat auch anzuzeigen. (0942/19.03.2025)