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Griechisches Neues Testament wird überarbeitet

STUTTGART/WASHINGTON – Die beiden weltweit maßgeblichen wissenschaftlichen Ausgaben des griechischen Neuen Testaments, das „Greek New Testament“ und das „Novum Testamentum Graece“ („Nestle-Aland“) sollen neu aufgelegt werden. Für die Planung haben sich jetzt Wissenschaftler im neu eröffneten „Museum of the Bible“ (MOTB) in der amerikanischen Hauptstadt Washington getroffen. Das Global Council des Weltverbandes der Bibelgesellschaften (United Bible Societies; UBS) hat das international besetzte Gremium vor einiger Zeit neu berufen.
Die Ausgaben werden im vom Neutestamentler Kurt Aland gegründeten Institut für Neutestamentliche Textforschung an der Universität Münster unter der Leitung von Professor Holger Strutwolf erarbeitet. In dem Gremium sind außerdem evangelische, katholische und orthodoxe Wissenschaftler vertreten. So soll sichergestellt werden, dass die Erfahrungen und Interessen sowohl verschiedener Regionen als auch Konfessionen einfließen.
„Die Erforschung des Textes des Neuen Testaments befindet sich in einem spannenden Stadium“, berichtet Florian Voss, Lektor der Deutschen Bibelgesellschaft. Im Rahmen des internationalen Forschungsprojektes wird der griechische Ausgangstext des gesamten NT, der sogenannte Urtext, neu konstituiert. Dadurch werde sich der griechische Text an vielen Stellen ändern. „Das wird sich auch auf die Textauslegung und die Übersetzung auswirken“, erläutert Voss. Betroffen seien vor allem das Markusevangelium und die Apostelgeschichte. Geplant sind die Neuauflagen für 2021/2022.   UK