Jerusalem – Die Jerusalemer Grabeskirche ist wieder geöffnet. Die griechisch-orthodoxe Kirche, die Armenier und die Katholiken in Jerusalem stimmten nach einem Schlichtungsversuch des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu einer erneuten Öffnung des Gotteshauses zu, wie israelische Medien berichteten. Die Kirchen, die gemeinsam für die Grabeskirche zuständig sind, die als Ort der Auferstehung Jesu gilt, hatten den Sakralbau aus Protest gegen die Behörden vorübergehend geschlossen.
Zuvor hatte ein Ausschuss des israelischen Parlaments ein Gesetzesvorhaben diskutiert, das die Verstaatlichung kirchlichen Grundbesitzes unter bestimmten Bedingungen ermöglichen soll. Daneben hatte die Stadtverwaltung Jerusalems ihr Vorhaben bekanntgegeben, nun auch bei Kirchen eine Grundsteuer zu erheben. Die Forderungen an die Kirchen Jerusalems belaufen sich Medienberichten zufolge auf rund 150 Millionen Euro. Netanjahu beauftragte eine Kommission mit der Prüfung der beiden Angelegenheiten. Bis eine Lösung gefunden ist, liegen beide Vorhaben auf Eis.
Nach Darstellung der Stadtverwaltung schulden ihr allein die drei großen Kirchen in Jerusalem bereits umgerechnet einige Millionen Euro an Abgaben. Die Regelung, die Kirchen samt angeschlossener Einrichtungen nicht zu besteuern, stammt aus der Zeit des Osmanischen Reiches. Sie wurde von den Briten in der folgenden Mandatszeit beibehalten und später auch von Jordanien und Israel. epd/UK
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