Anlässlich des Internationalen Tages gegen Gewalt an Frauen am 25. November, weisen mehrere Hilfs- und Beratungseinrichtungen aus Bremen in offenen Briefen auf Engpässe und zusätzlichen Finanzierungsbedarf in den kommenden Jahren hin. Schon jetzt müssten Betroffene von sexualisierter und häuslicher Gewalt bei einigen Einrichtungen bis zu zwölf Wochen auf einen Termin warten, hieß es am Donnerstag. Bei den Bremer Frauenhäusern gebe es zu wenig Personal und es fehle an Therapieplätzen für von Gewalt betroffene Frauen und Mädchen.
Die Bremer Landesfrauenbeauftragte, Bettina Wilhelm, sagte, es sei nicht zu akzeptieren, „dass Frauen und Mädchen, die von Gewalt betroffen sind und Schlimmes erlebt haben, teilweise sogar traumatisiert sind, wochen- oder monatelang ausharren müssen, bis sie Unterstützung bekommen“. Das Land Bremen sei deshalb in der Verantwortung, allen im Hilfesystem tätigen Einrichtungen in den kommenden Jahren die benötigten finanziellen Mittel bereitzustellen.
„Die Einrichtungen des Beratungs- und Hilfesystems wie beispielsweise Polizei, Beratungseinrichtungen, Therapieanbietende und Frauenhäuser, sind eng miteinander verzahnt“, erläuterte Wilhelm. „Gibt es an einer Stelle Engpässe, wirkt sich das negativ auf das gesamte System und damit negativ auf die Gesamtversorgung von Gewalt Betroffener aus.“
Im März 2022 hat der Bremer Senat den „Landesaktionsplan gegen Gewalt an Frauen und Mädchen“ beschlossen. Viele der dort enthaltenen Angebote zielen darauf ab, dass von Gewalt Betroffene sich Hilfe holen, um ihre Situation zu verbessern. Um dieses Ziel zu erreichen, gibt es beispielsweise Fortbildungen, Veranstaltungen sowie ein umfassendes Informationsangebot für betroffene Frauen und Mädchen sowie für Multiplikatorinnen und Multiplikatoren.